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2019-01-23T15:27:01+0000

Vorsicht, Fotofalle!

Wann haben Sie sich das letzte Mal auf die Schulter geklopft oder zugelassen, dass jemand anderes das tut? Sollte das schon ein Weilchen her sein, ist es jetzt höchste Zeit! Denn obwohl die Werkstätten in Deutschland vielerorts unter Volllast laufen, sich mit ungerechtfertigten Rechnungskürzungen herumschlagen und mit steigenden technischen Anforderungen in der Fahrzeugtechnik konfrontiert sind, attestiert der vergangene Woche in Berlin vorgestellte DAT-Report 2019: Sie leisten sehr gute Arbeit! Diese Erkenntnis sollte Ihnen auch den Rücken stärken, falls Sie in den kommenden Wochen Ihre Stundensätze mit Versicherern und Schadensteuerern verhandeln. Denn die Werkstatt genießt nach wie vor großes Vertrauen beim Fahrzeughalter und ist für ihn wichtigster Anlaufpunkt nach einem Unfall – lange vor der Versicherung. [Was ergab die Vorstellung des Branchenreports noch?](https://schaden.news/de/article/link/40926/dat-report-2019-interview-endlein) Die Zahl der Schäden soll in den kommenden Jahren sinken, dafür wird die Schadenhöhe voraussichtlich weiter steigen, Sensorik, Fahrerassistenz und Co. sei Dank. Heikel wird es, wenn man bedenkt, dass Versicherer Schäden zunehmend per Apps und Fotokalkulation abwickeln wollen. Was für Kratzer und Dellen noch halbwegs brauchbare Werte ergeben mag, wird bei größeren Fahrzeugschäden schon beinahe zum unseriösen Schätzspiel. Ein Beispiel stellte DAT-Unternehmenssprecher Martin Endlein in Berlin vor. Sachverständige kalkulierten einen Heckschaden testweise allein auf der Basis von Bildern – und tappten damit voll in die „Fotofalle“. So verfehlte selbst die „großzügigste“ der Fotokalkulationen den bei einer Besichtigung ermittelten Wert um etwa 4.000 Euro. Auch die Sachverständige Victoria von Alkewitz sensibilisierte die Anwesenden in Berlin dafür, dass das Betrachten von Fotos kaum eine Vor-Ort-Begutachtung ersetzen kann. Und noch ein anderes heißes Thema hob die Gutachterin im Zusammenhang mit der Schadenkalkulation auf die Bühne:[ Sie wies darauf hin, dass einerseits die Kalkulationen nicht immer aktuelle Herstellervorgaben enthalten und dass andererseits die bestehenden Zeitvorgaben kritisch hinterfragt werden müssten](https://schaden.news/de/article/link/40624/umfrage-arbeitszeitwerte-auswertung). Das deckt sich mit den [Diskussionen beim Schadentalk](https://schaden.news/de/category/schadentalk) sowie redaktionsinternen Recherchen der vergangenen Monate. Wir bleiben an diesem Thema dran!