Von
 
Lisa Möckel
2018-10-17T14:04:39+0000

Und wieder grüßt das Murmeltier

Es scheint inzwischen beinahe so unausweichlich, wie die Preiserhöhungen bei der Deutschen Bahn: Die alljährliche Mitteilung über den Anstieg der Ersatzteilkosten. Und wie beim roten Mobilitätsdienstleister fragt man sich auch hier nach dem Warum. Gibt es besseren Service, hochwertigere Teile oder eine schnellere Lieferung dafür? Mitnichten! Zudem schießen diese Preisanpassungen weit über das Ziel eines reinen Inflationsausgleichs hinaus. Das zeigt die aktuelle Auswertung des GDV sehr deutlich. Um fünf Prozent sind die durchschnittlichen Kosten für Ersatzteile im vergangenen Jahr gestiegen, um insgesamt 24 Prozent seit 2013! Die Lizenz zum Geld drucken heißt in diesem Fall Designschutz. Damit dürfen ausschließlich die Automobilhersteller sichtbare Karosserieteile herstellen und vertreiben – offensichtlich ein Garant für intransparente Preispolitik und scheinbar ungehindertes Abkassieren. Doch damit könnte bald Schluss sein: Mitte September hat das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz einen Entwurf für ein "Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs" vorgelegt, das die Ergänzung der strittigen Regelung um eine sogenannte Reparaturklausel vorsieht. Diese würde es auch anderen Unternehmen erlauben, entsprechende Teile zu vertreiben, damit den Wettbewerb ankurbeln und für mehr Spielraum bei den Ersatzteilen sorgen. Die Umsetzung einer solchen Klausel wäre daher ebenso zu begrüßen, wie mehr Pünktlichkeit im DB Fernverkehr. Denn in seiner aktuellen Form wahrt der Designschutz in erster Linie die wirtschaftlichen Interessen der Automobilhersteller. Ob der Reparaturmarkt mit einer solchen Novellierung jedoch tatsächlich rechnen darf, ist derzeit noch unklar – ebenso wie ein möglicher Zeitpunkt der Umsetzung. Bis dahin bleibt für Fachbetriebe die eigentlich bekannte, aber klare Botschaft: Der reine Teiletausch bringt wenig. So sieht das übrigens auch Jörg Sonnenberg. [Der Betriebsinhaber erklärt im Beitrag, wie er durch die Instandsetzung eines Originalteils Aufträge hochwertig und profitabel richtet – ganz ohne Tausch](https://schaden.news/de/article/link/40571/testimonial-miracle-system-identica-sonnenberg).

GDV-Studie Ersatzteilpreise: „Kofferraumklappen doppelt so teuer wie vor zehn Jahren“
Die Preise für Fahrzeugersatzteile steigen weiter rapide an. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erhöhten sich die Kosten für Scheinwerfer, Rückleuchten und Co. zum Vorjahr um durchschnittlich 6,2 Prozent. Noch krasser werden die Unterschiede jedoch im Zehn-Jahres-Vergleich.
Hot Spot
Alle Hotspots anzeigen
Lesens Wert

Mehr zum Thema

Ersatzteile: Preise ziehen erneut an
Die Preise für Kfz-Ersatzteile sind in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich 24 Prozent gestiegen. Das hat eine Untersuchung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ergeben. Besonders stark war die Preiserhöhung in diesem Zeitraum bei Rückleuchten, Kofferraumklappen und Seitenwänden.
Miracle als Wettbewerbsvorteil in der Steuerung
Um in der Zusammenarbeit mit Schadensteuerern und Versicherern am Ball zu bleiben, spielt "Instandsetzen vor Erneuern" eine zentrale Rolle, davon ist Jörg Sonnenberg, Inhaber des gleichnamigen IDENTICA-Betriebs, überzeugt. Warum der Unternehmer dabei auf das Miracle-System setzt und was es leistet, erfahren Sie im Beitrag.
Das ist die Zukunft
Was haben die Generation Z und das Handwerk gemeinsam? Beide haben ein Imageproblem. Während den 2000er-Jahrgängen nachgesagt wird, dass sie keine Lust zum Arbeiten haben, kämpft das Handwerk immer noch mit den Vorurteilen „dreckig“ und „schlecht bezahlt“. Zugegeben, der Vergleich ist provokant – und das bewusst. Denn wenn wir ehrlich sind, liegt die Wahrheit niemals in der Verallgemeinerung.
Der Kampf ums Teil
Während des Auftakts der EUROGARANT Deutschland-Tour im Osten der Republik stellte Vorstand Peter Börner den anwesenden Fachbetrieben am Montag dieser Woche eine Frage: „Würden Sie bei der Unfallschadenreparatur in Ihrem Betrieb gebrauchte Ersatzteile verbauen?“ Die Antwort: Stille im Saal, niemand meldet sich. Denn die Skepsis gegenüber Gebrauchtteilen ist in der Branche überaus groß. Nicht nur bei den Werkstätten, auch bei Kfz-Versicherern, die ihre Bedenken aber öffentlich kaum äußern.
## TOP SEITEN [HotSpot](/de/category/hotspot) [Praxis-Tipps](/de/category/praxis-tipps) [DEKRA-Stundensätze](/de/map/dekra-stundensaetze-karte) [Betriebsführung](/de/category/betriebsfuehrung) [Recht](/de/category/recht)

TOP SCHLAGWÖRTER

KONTAKT

Twinmedia GmbH
Schwägrichenstraße 14b
04107 Leipzig

Telefon: 0341 / 46 36 99 40
E-Mail: info@schaden.news
2024 © schaden.news by Twinmedia GmbH