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2017-09-06T11:24:03+0000
# BVA: 7 Tipps für den Scheibentausch bei Fahrzeugen mit automatisierten Fahrfunktionen Wie wappnet sich der K&L-Betrieb für die Sensoren und Systeme der neueren Pkw? Im dritten Teil seiner Infoserie zum Thema Fahrerassistenzsysteme gibt der Bundesverband Autoglaser (BVA) wichtige Hinweise und Empfehlungen, worauf beim Tausch der Windschutzscheibe zu achten ist. [Denn neue Funktionen wie das automatisierte Fahren bergen für den Fachbetrieb Haftungsrisiken.](http://colornews.de/recht/wintec-haftungsrisiken-nach-scheibentausch) colornews.de|schaden.news fasst die wesentlichen Aspekte zusammen. ## 1. Fahrwerk überprüfen! Ob Front-, Nachtsicht- oder Umfeldkamera, Radarsystem, Laserscanner oder Matrixscheinwerfer: Der BVA weist darauf hin, dass alle diese Systeme von der Hinterachse als geometrische Fahrachse des Fahrzeugs abhängig sind. Sollte das Fahrwerk nicht in Ordnung sein, ist eine entsprechende Achseinstellung erforderlich. Diese Arbeit zieht bei nahezu allen Herstellern eine Kalibrierung der übrigen (fahrwerksbezogenen) Sensorsysteme nach sich. ## 2. Annahmeprozess anpassen Um Mehraufwände zu vermeiden, empfiehlt der BVA, den Annahmeprozess so anzupassen, dass im Rahmen einer Dialogannahme mit dem Kunden direkt die elektronische Eingangsdiagnose sowie eine Überprüfung der geometrischen Fahrachse vorgenommen werden. Eventuell auftretende Mängel können dann direkt mit dem Kunden besprochen und in den Auftrag aufgenommen werden.
## 3. Abmessungen des Arbeitsplatzes Für die Kalibrierung bestehen gewisse bauliche Anforderungen. Der BVA verweist darauf, dass für die meisten Anwendungsfälle ein Arbeitsplatz mit einer Länge von 7,5 Metern und einer Breite von 5 Metern ausreicht. In Einzelfällen (z. B. Frontkamera Subaru, Umfeldkameras der VW-Gruppe) könne die erforderliche Länge jedoch auch auf ca. 9 Meter steigen. ## 4. Ebenheit Vorgaben bestehen auch an die Ebenheit des Bodens. Hier rät der BVA Mehrmarkenwerkstätten, sich an der höchsten Anforderung zu orientieren, um zukunftssicher aufgestellt zu sein. Diese findet sich aktuell bei Audi, da hier bei allen Modellen mit Matrix-LED-Scheinwerfern nach dem Scheibentausch die Kalibrierung der Scheinwerfer vorgeschrieben ist. Hierfür sei wiederum ein Scheinwerfereinstellplatz erforderlich. ## 5. Technische Ausstattung Der Bundesverband verweist darauf, dass für die korrekte Kalibrierung und Justierung moderner Fahrerassistenzsysteme verschiedene Geräte zur Ausstattung gehören sollten: - Elektronisches Diagnosegerät - Statisches Kalibrierungs-Tool (z. B. CSC-Tool, o. ä.) - Werkzeug zur Fahrwerks-Überprüfung (z. B. Radaufnehmer „Control“, o. ä.) - Radar-Kits
1. Scheinwerfereinstellgerät der neuesten Generation 2. Batterie-Ladeerhaltungsgerät (mind. 35A) ## 6. Schulen, trainieren, weiterbilden! Enorm wichtig ist zudem die Qualifizierung der Mitarbeiter durch geeignete Schulungsmaßnahmen. Diese werden entweder direkt von Geräteherstellern [wie Hella Gutmann Solutions](http://colornews.de/wp-content/uploads/2017/09/hellagutmannsolutions_weiterbildung_FAS-1.pdf), [dem ZKF](http://www.zkf.de/Fahrzeugspezifische-Lehrgaenge.307.0.html) oder[berufsbildenden Instituten wie dem IbF Halle](http://www.ibf-halle.de/aus-und-weiterbildungen/fachseminare/)angeboten. Auch der Besuch der neuen Fachmesse „[tasc“ mit Schwerpunkten in den Bereichen Autoglas, Smart Repair und Fahrzeugaufbreitung](http://colornews.de/markt/veranstaltungen/tasc-neue-fachmesse-fuer-kfz-reparatur-markt/) (27./28. Oktober 2017 in Düsseldorf) wird vom BVA empfohlen. ## 7. Herstellervorgaben! Selbstverständlich bleiben die Herstellvorgaben auch weiterhin das Maß der Dinge. Dafür sollten Mehrmarkenwerkstätten immer auf die Originaldaten der verschiedenen Hersteller zurückgreifen.
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