2016-05-11T08:12:35+0000
# „Mitarbeiter und interne Kommunikation sind ganz wichtige Themen!“ Sie sind ein starkes Doppel: Florian Weber und seine Mutter Ingrid führen in Sachsen-Anhalt zwei IDENTICA Betriebe mit insgesamt gut 40 Mitarbeitern: AW-Technic in Brehna sowie Cars and Colours in Halle. Schritt für Schritt soll der 34-jährige Sohn in den kommenden Jahren die alleinige Leitung der Betriebe übernehmen. Colornews hat mit dem Lackierermeister über den Stand der Unternehmensübergabe und die aus seiner Sicht wichtigsten Branchenherausforderungen gesprochen. **Herr Weber, dass Sie das von Ihrem verstorbenen Vater und Ihrer Mutter gegründete Unternehmen perspektivisch alleinverantwortlich führen, ist ausgemachte Sache. Wie ist aktuell der Stand der Dinge?** Florian Weber: Meine Mutter wird in diesem Jahr 57 Jahre und möchte definitiv noch einige Jahre aktiv sein. Dennoch bereiten wir den schrittweisen Übergang vor. Den Standort in Brehna führe ich bereits allein. **Sie gehen das Thema Schadenmanagement sehr aktiv an...** Florian Weber: Das ist richtig, bereits seit 2000 herum arbeiten wir mit allen wichtigen Schadensteuerern sowie Versicherungen zusammen.
Die Konditionen da sind natürlich sehr eng gestrickt, und wir müssen aufpassen, dass uns nichts wegläuft und wir unsere Abläufe und Prozesse möglichst optimal im Griff haben, um Rendite zu erwirtschaften. **Apropos Prozessoptimierung: Sie haben 2013 in Halle 500.000 Euro für eine Betriebserweiterung in die Hand genommen, unter anderem die Zahl der Karosseriearbeitsplätze von drei auf sechs verdoppelt. Hat sich die Investition gelohnt?** Florian Weber: Auf jeden Fall, da hatten wir einen Engpass, der jetzt beseitigt ist. Auch in Brehna trage ich mich mit dem Gedanken an einen Umbau. Die Prozessoptimierung ist eine nie endende Aufgabe; alle Abläufe müssen immer wieder auf den Prüfstand: Wo genau verlieren wir Zeit, und warum konkret dauert das länger? In Brehna zum Beispiel ist mir die zeitfressende Rangiererei zwischen den Arbeitsbühnen ein Dorn im Auge, deshalb [beschäftige ich mich mit einer Lösung wie dem Transmobil von Herkules.](http://colornews.de/reparaturtechnik/ausruestung/herkules-transmobil-schneller-sicherer-und-sparsamer-rangieren) **Was sind weitere Ansatzpunkte?** Florian Weber: Mitarbeiter und interne Kommunikation sind ganz wichtige Themen! Sie können jede Menge Geld verlieren, wenn Ihre Leute nicht fit genug sind für die immer weiter wachsenden Anforderungen etwa im Lackierbereich. Deswegen schicken wir nach und nach alle unsere Lackierer zur Weiterbildung ins Spies Hecker Trainingszentrum in Köln.
Auch unsere Karosseriebauer werden natürlich ständig geschult. Mit den Abteilungsleitern aus Verwaltung, Lack und Karosserie habe ich jede Woche ein Jour fixe, um auftretende Probleme schnellstmöglich zu lösen. Und mir auch unmittelbare Rückmeldung zum Für und Wider von Anschaffungen wie etwa dem zuvor erwähnten Transmobil zu holen. **Wie sehen Sie die Zukunft der K & L-Branche?** Florian Weber: Eine Glaskugel habe ich nicht, aber es liegt auf der Hand, dass die immer weiter sinkende Unfallhäufigkeit durch Fahrerassistenzsysteme bis hin zum autonomen Fahren unser Geschäft massiv beeinflussen wird. Mit Sorge sehe ich, dass sich immer mehr markengebundene Händler Reparaturarbeiten ins eigene Haus zurückholen. Vielleicht verstärken wir in Zukunft den bereits bestehenden Bereich der Industrielackierungen und beteiligen uns am soeben angeschobenen Mechanik-Projekt der HUK. Aktuell habe ich dazu aber noch zu wenig Infos zum Kundenpotenzial. Wo immer auch alternative oder zusätzliche Geschäftsfelder liegen - eines weiß ich ganz bestimmt: Halbherzigkeiten bringen gar nichts, ein bisschen schwanger gibt es nicht! **Herzlichen Dank für das Gespräch!**