2015-11-11T13:44:40+0000
# Bessere Prozesse in der Kabine ## Investieren K&L-Betriebe zurzeit in neue Kabinentechnik? **Viktor Richtsfeld:** Ja. Wir sind weit in das kommende hinein Jahr ausgelastet. Investiert wird sowohl von Karosserie- und Lackierbetrieben, als auch von Automobilherstellern die ihre Lackkompetenz stärken. Aber auch von Seiten der Industrie spüren wir großes Interesse an unseren Produkten. Die Taifuno-Technologie ist auch bei namhaften Zulieferfirmen für die Automobilindustrie und Flugzeugindustrie vertreten. Im nächsten Jahr werden wir unsere Produktionsanlage deshalb erweitern. Allerdings hat sich die Struktur der K&L-Betriebe verändert, die investieren. ## Wie sieht die Strukturveränderung bei Ihren Kunden genau aus? Viktor Richtsfeld: Gut aufgestellte Karosserie- und Lackierbetriebe vergrößern sich, schließen sich zusammen oder es gibt mehr Kooperationen. Unsere Projekte werden dadurch komplexer. Wir spüren, dass sich die Reparaturbranche Schritt für Schritt verändert. Die Entwicklung geht in Richtung Betriebsstrukturen mit mehreren Standorten oder größeren Einheiten. Auch die Investitionen in Kabinentechnik bei Niederlassungen und Autohäusern haben zugenommen. Gerade im VW Konzern stellen wir diesen Trend fest. ## In welche Kabinentechnik wird investiert? Viktor Richtsfeld: Jeder dritte Kunde investiert bei WOLF in grüne Technik. Das heißt konkret: Seit der Automechanika 2014 haben bereits 65 TAIFUNO Vision Kabinen mit moderner LED-Beleuchtung ausgeliefert.
Das RED-Eye-System für den Trockenprozess wird stärker nachgefragt, zudem interessieren sich immer mehr Betriebe für den Energiekostenrechner. Das Thema Energieeinsparung beschäftigt die Branche und ist nach wie vor eines der Zukunftsthemen. ## Wo sehen Sie mehr Handlungsbedarf in den Betrieben? **Viktor Richtsfeld:** Das Bewusstsein für den Einsatz moderner Energiespartechnik ist sicherlich vorhanden, schließlich wird in unserer Branche die Energieeinsparung bereits seit Jahren thematisiert. Allerdings verbinden noch zu wenige Unternehmer die Optimierung der Prozesse und die präzise Kalkulation der Kosten mit den Möglichkeiten moderner Kabinentechnologie. Hier gibt es noch viel Potential. ## Was meinen Sie damit konkret? **Viktor Richtsfeld:** Ein konkretes Beispiel ist der Einsatz des Energiekostenrechners. Mit dieser Ausstattung können Sie den realen Verbrauch der Kabine exakt darstellen und dokumentieren. So lässt sich der Energieverbrauch für einzelnen Durchgänge bis hin zu einzelnen Lackierungen erfassen. Diese Daten können dann als Grundlage für eine verbesserte Kabinenbelegung, eine Optimierung der Arbeitsabläufe oder einfach zur Erfassung der Kosten dienen. Dadurch werden Effizienzsteigerungen bei Prozessen messbar. Auch die Berechnung des Stundenverrechnungssatzes unter Einbeziehung der exakten Dokumentation der Energiekosten fällt leichter. Die Ergebnisse aus dem Energiekostenrechner liefern dann zum Beispiel Argumente bei Gesprächen mit Versicherern über die Anpassung von Stundensätzen oder zeigen nachvollziehbar, dass der Betrieb effizienter arbeitet. ## Wo sehen Sie künftige Herausforderungen für K&L-Betriebe? **Viktor Richtsfeld:** Für Betriebsinhaber wird es immer wichtiger sich in den Bereichen
Prozessoptimierung, Verbesserung der Arbeitsabläufe und Energieverbrauch auf das Wesentliche zu konzentrieren. Aber auch wir als Kabinenhersteller stehen vor Herausforderungen, Lösungen zu entwickeln die die Betriebe wirklich weiterbringen. Hier werden wir neue Wege aufzeigen und in Kürze eine Kabinenneuerung für mehr Ergonomie, bessere Lackierqualität und höhere Prozessgeschwindigkeit präsentieren. Denn gerade auch im Hinblick auf schnelltrocknende Klarlacke können sich Anlagenkonzepte verändern. ## Welche Unterstützung bietet WOLF den Betrieben? **Viktor Richtsfeld:** Einerseits unterstützen wir unsere Kunden durch innovative technische Neuerungen, andererseits durch intensive persönliche Beratung. Unsere Mitarbeiter beraten direkt vor Ort bei der Organisation von Abläufen in der Vorbereitung und Kabine – nicht nur in der Planungsphase von Projekten sondern auch, wenn die Anlage in der Werkstatt läuft. Wir nehmen uns Zeit, um Prozesse zu beobachten, die Kabine optimal einzustellen und einen effizienten Betrieb sicherzustellen. Dazu zählt für uns auch die Optimierung der Arbeitsabläufe. **Vielen Dank für das Gespräch!**