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2012-04-03T08:29:27+0000
# Mehr Engagement zeigen! Mehr Engagement für die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer, das haben sich die führenden Werkstattausrüster und der Kölner Lackhersteller auf die Fahnen geschrieben. Bisher informierten die Initiatoren **Spies Hecker**, **Herkules** und **SATA** an ihren Standorten Auszubildende über den Beruf, ab 2013 ist auch der Lackierkabinenhersteller **WOLF** dabei. „Mit der Aktion werben wir für unser Handwerk und speziell für die Ausbildung in Lackier- und Karosseriebetrieben“, erklärt Jochen Kleemann, Spies Hecker Geschäftsführer, und betont: „Gemeinsam mit den Werkstattausrüstern zeigen wir jungen Menschen, wie viele Möglichkeiten in dem Job stecken.“ Damit reagieren Werkstattlieferanten in Deutschland gemeinsam auf den sich immer stärker abzeichnenden Fachkräftemangel in der Branche. ## **Trainingscamp für Azubis** Der Startschuss zur Tour de Lack fiel Ende März in Köln, mit der Lackierung des Elektromobils i-MiEV von Mitsubishi. Drei angehende Fahrzeuglackierer aus der Kölner Region haben im Spies Hecker Center das Fahrzeug nach eigenen Vorstellungen lackiert. „Im Vorfeld haben die drei ihren persönlichen Entwurf für den weißen Elektro-Kleinstwagen eingereicht“, berichtet Dietmar Rausch, Leiter des Spies Hecker Centers. Die Aufgabenstellung lautete: Wie würdest Du die Zukunft der E-Mobilität als Lackierung darstellen? „Die Vorschläge waren allesamt sehr fantasievoll und dynamisch, wir haben uns schließlich für einen Mix aus allen drei entschieden“, ergänzt der Botschafter der Tour de Lack.
Von der umfangreichenUntergrundvorbehandlung über aufwändige Designarbeiten bis hin zum letzten Klarlackauftrag: Zwei Tage lang konnten die Azubis gemeinsam mit David Kukies vom Technischen Service ihre Ideen mit fachmännischem Equipment umsetzen – und zeigen, was sie bisher gelernt haben. „Besonders Spaß gemacht haben uns die Feinarbeiten der stylischen Designelemente und ihre Schattierungen“, waren sich Alex Klassen, David Kloster und Daniel Plog einig. Gut gefallen hat ihnen auch die professionelle und gleichzeitig lockere Atmosphäre im Training Center. Das Ergebnis der Aktion: eigenhändig, kreativ lackierte Motive. Auf dem weißen Elektro-Auto sind mehrschichtige Platinen, Steckdosen und Elektrostecker abgebildet. Tonangebend sind die „Naturfarben“ Grün und Braun. „Alles handlackiert“, sagt Daniel Plog stolz. Und David Kukies fügt hinzu: „Die Jugendlichen waren begeistert, direkt im Spies Hecker Center zu arbeiten. Ganz klar: Das motiviert, auch für die Ausbildung im eigenen Betrieb.“ ## Junge Lackierer mit Perspektiven Kornwestheim, so lautete die zweite Station der Tour de Lack. Dort haben sich 20 Berufsschüler bei SATA einen Einblick über die Produktion von Lackierpistolen verschafft. Gleichzeitig informierten sich die Jugendlichen über die Perspektiven des Berufsbildes zum Fahrzeuglackierer. ## Alles rund um die Lackierpistole Die Spritzpistole: Jeder Lackierer arbeitet täglich mit ihr. Aber seit wann gibt es sie? Wie wird sie hergestellt? Und vor allem: wo? Diese Fragen bewegen vor allem angehende Fahrzeuglackierer. „Die SATA Lackierpistole wird nicht irgendwo auf der Welt hergestellt, sondern hier, mitten in Deutschland“, betonte
Knut Wiegand, Schulungsleiter bei SATA, und fügte an: „Vielen Lackierern ist das nicht bewusst.“ Am hochmodernen Produktionsstandort nahe Stuttgart kamen 20 Azubis aus der Berufsschule für Farbe und Gestaltung zusammen. Sie hatten dort Gelegenheit, sich die Herstellungsanlagen näher anzuschauen – und zudem Experten Fragen zur Spritztechnologie und zu technischen Entwicklungen zu stellen. Luftdüse, Farbnadel, Pistolenkörper: Bis aus vielen einzelnen hochwertigen Einzelteilen eine Lackierpistole wird, ist es ein langer Weg. Das haben die Auszubildenden aus der Region live in den Produktionshallen von SATA erlebt. „Wie in eurem Job als Fahrzeuglackierer, steht auch bei uns die Kundenzufriedenheit an oberster Stelle“, erklärte Knut Wiegand seinen jungen Besuchern während des Betriebsrundgangs. Sie waren überrascht, dass jede einzelne hergestellte Pistole per Hand geprüft und justiert wird. ## **Abwechslungsreich und mit zahlreichen Perspektiven** „Wir haben in den vergangenen Jahren festgestellt, dass die Sorgfalt im Umgang mit der Lackierpistole und deren Wartung nachlässt“, wusste Knut Wiegand zu berichten. Daher zeigte SATA im Rahmen der Tour de Lack den richtigen Umgang mit der Pistole. Von der Drucklufttechnik über die regelmäßige Pflege bis hin zum Arbeitsschutz: Neben der Besichtigung haben sich die Berufsschüler intensiv über die täglichen Herausforderungen in der Werkstatt informiert. Außerdem erfuhren die Jugendlichen, welche Möglichkeiten Handwerk und Industrie den Gesellen bieten. Dietmar Rausch, Botschafter der Ausbildungsinitiative und Leiter des Spies Hecker Training Center, diskutierte mit denJugendlichen die zahlreichen verschiedenen beruflichen Perspektiven. Schnell wurde klar: Der Beruf ist abwechslungsreich und hat Zukunft! „Das Wichtigste ist immer, ein konkretes Ziel vor Augen zu haben“, gab Dietmar Rausch den Azubis des dritten Lehrgangs mit auf den Weg.
## Die nächste Station: Herkules Die nächste Etappe der Tour de Lack wird in Kassel beim Werkstatt-Ausrüster [Herkules](http://www.herkules.de/) im Oktober stattfinden. ## Als Fahrzeuglackierer durchstarten Die Tour de Lack geht 2013 in die nächste Runde. Nach Etappen beim Werkstattausrüster Herkulesin Kassel und dem Lackierpistolenhersteller SATA in Kornwestheim vergangenes Jahr war das Spies Hecker Center in Köln Mitte Februar Anlaufstelle für 27 Berufsschüler aus Offenbach. Modernste Trainingsräume, fortschrittliches Werkstattequipment, Experten, die Rede und Antwort standen: Die Jugendlichen hatten Gelegenheit, das Hauptquartier des Lackherstellers genau unter die Lupe zu nehmen. Mit einer Führung durch das Training Center startete der Besuch. ## Fit für den Arbeitsalltag in der Werkstatt Farbmischraum, Lackierkabine, Finish: „Wir haben den Jugendlichen anhand verschiedener Bereiche gezeigt, wie moderne Lackierer arbeiten – und wo sie ihre Kenntnisse in professioneller Umgebung vertiefen können“, unterstrich Dietmar Rausch, Botschafter der Ausbildungsinitiative und Leiter des Spies Hecker Training Centers. Der Lackhersteller bietet auch speziell für Auszubildende ein Praxisseminar an. „Das Training ist eine gute Ergänzung zu dem bisher in Schule und Betrieb Erlernten.“
Auch die Theorie stand bei dieser Tour deLack Etappe auf der Agenda. So hat der gelernte Lackierermeister den Berufsschülern einen Einblick in die wesentlichen Bedingungen für die Untergrundarbeiten am Beispiel eines Oldtimers gegeben. Sein konkreter Tipp für die Jugendlichen des ersten bis dritten Lehrjahres: „Beim Oldtimeraufbau sind vor allem drei Dinge erforderlich: Zeit, sauberes Arbeiten und das unbedingte Grundieren bei blanken Stellen.“ ## Traumjob mit Zukunft Für den dritten Programmpunkt waren Aufmerksamkeit und Offenheit zugleich gefragt. In entspannter Atmosphäre diskutierte Dietmar Rausch mit den Jugendlichen, wie jeder einzelne zu seiner Berufswahl gekommen ist – und was mit diesem Job alles möglich ist. „Ihr habt die Chance, mit dieser Ausbildung zu einem echten Traumjob zu gelangen“, sprach der Botschafter der Tour de Lack seinen Zuhörern Mut zu. Er selbst zeigte anhand seines eigenen Werdegangs, wie vielfältig und spannend die Aussichten mit dieser Ausbildung sind. ## Berufsausbildung mit Aussicht Technik für Menschen – so lautet die Firmenphilosophie des Werkstattausrüsters Herkules. Gleichzeitig war das Motto auch ein Versprechen an angehende Lackierer. „Uns ist es wichtig, dass künftige Fachkräfte aus der Region erfahren, was den Beruf des Fahrzeuglackierers ausmacht“, betonte Bernd Hoffmann, Vertriebsleiter und Prokurist bei Herkules Hebetechnik in Kassel. Hier fand die dritte Etappe der Tour de Lack statt. Eine Initiative von SATA, Herkules und Spies Hecker, die junge Auszubildende über Berufschancen als Fahrzeuglackierer informiert.
Hebebühnen in Lackier- und Karosseriebetrieben, Waschgeräte für Spritzpistolen, Absauganlagen fürSchleifstaub oder Infrarot-Trockensysteme – im hessischen Kassel kamen 13 Azubis des ortsansässigen Bildungszentrums zusammen, um die Herstellung dieser Produkte zu erleben. Uwe Schneider, Projektleiter bei Herkules, führte die Jugendlichen durch die Produktionshallen des Ausrüsters und beantwortete Fragen zu Abläufen und Montagen moderner Werkstattausrüstung. ## **Fortschritte erkennen** „Die Bedienung moderner Maschinen und der Umgang mit neuen Technologien kommen in der Ausbildung zum Fahrzeuglackierer oft zu kurz“, wusste Dietmar Rausch, Botschafter der Ausbildungsinitiative und Leiter des Spies Hecker Training Center. Daher präsentierte Kenneth Lundin, Produktmanager Hedson Technologie IRT Systems, im Rahmen der Tour de Lack die neuesten Entwicklungen der Infrarottrockung. Von der Trocknung in der Arbeitsvorbereitung bis hin zum Finish: Neben der Werksbesichtigung wurden die Berufsschüler intensiv über die moderne, energieeffiziente Infrarot-Technik in allen Bereichen der Unfallreparatur informiert. „Bei stetig aufkommenden Innovationen in unserer Branche lohnt sich der Blick über den Tellerrand“, betont Bernd Hoffmann von Herkules. „Wir haben bei der Etappe hier in Kassel Technik zum Anfassen gezeigt. Anders als im Lehrbuch können die Jugendlichen hier sehen wie technische Ausrüstung entwickelt, gebaut und angewendet wird.“
## **Erfolgsaussichten nach der Ausbildung** Höhepunkt der dritten Etappe war die Besichtigung des IDENTICA Karosserie- und Lackierfachbetriebes Sonnenberg in Kassel. Hier erfuhren die Jugendlichen, welche Möglichkeiten die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer bieten. JörgSonnenberg, Inhaber des Betriebes, stellte den Azubis sein Unternehmen vor und hob die Attraktivität des Berufsbilds hervor. „Besonders für motivierte und leistungsstarke Jugendliche ist es wichtig, dass sie auf ihre Chancen aufmerksam gemacht werden.“ Die jungen Azubis waren beeindruckt über den Weg von Jörg Sonnenberg, der als Fahrzeug- und Karosseriebaumeister erst vor kurzem das Unternehmen übernommen hat. Die zahlreichen beruflichen Perspektiven waren im Anschluss an den Betriebsbesuch auch Thema im Gespräch mit Dietmar Rausch. Der Leiter des Spies Hecker Training Center verdeutlichte den Berufsschülern, welches Potential in der Ausbildung steckt. „Wir setzen uns für die Jugendlichen ein und wollen mit unserer Initiative vor allem eins aufzeigen: Dass der Beruf Spaß macht und Zukunft hat.“ „Lasst euch nicht entmutigen und hört nie auf zu lernen“, gab Dietmar Rausch den Lehrlingen mit auf den Weg. Vom Arbeiten in der Industrie, über zur Weiterbildung bis hin zum eigenen Betrieb – „Die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer ist der Start in die Zukunft!“ ## „Wir setzen uns für die Ausbildung ein“ Dietmar Rausch, Leiter des Spies Hecker Centers Köln, über die Initiative Tour de Lack. **Warum starten Spies Hecker, SATA und Herkules diese Aktion?** **Dietmar Rausch:** Wir sehen, dass viele Lackier- und Karosseriebetriebe immer stärker nach Auszubildenden suchen. Leider wird diese Suche zunehmend schwieriger. Denn der Nachwuchs fehlt und immer mehr junge Menschen ergreifen einen anderen Beruf als den des Lackierers oder Karosseriebauers. Deshalb wollen wir gemeinsam für das Lackierhandwerk werben,damit Jugendliche die Berufe und die Chancen unserer Branche besser kennen lernen.
**Wie läuft die Tour de Lack ab?** **Dietmar Rausch:** In Köln haben bereits drei Auszubildende das Elektro-Auto i-MiEV von Mitsubishi nach ihren eigenen Vorstellungen lackiert. Damit zeigen wir, dass der Beruf kreativ ist und motivieren junge Auszubildende. Im Mai, Oktober und November laden wir nun verschiedene Schulklassen an die Standorte von SATA, Herkules und Spies Hecker ein. Hier blicken die Jugendlichen hinter die Kulissen der Werkstattausrüster, können Fragen stellen und Lackiertechnik live erleben. **Das Ziel ist also, eine Werbetour für die Ausbildung in der Branche?** **Dietmar Rausch:** Mit der Tour de Lack verdeutlichen wir als Lackhersteller mit den beiden führenden Werkstattausrüstern, welches Potential in der Ausbildung steckt. Wir zeigen, wie Technik funktioniert, was ein Lackierer können muss und vor allem: Dass der Beruf Spaß und Freude bringt. Die Kreativität und moderne Lacktechnik stehen im Vordergrund. Wir setzen uns für die Ausbildung ein. Sicher kann dies nur ein Anfang sein, um noch intensiver für unsere Branche zu werben. Wir denken: Die ganze Branche ist hier viel stärker gefordert! **Sie unterstützen damit auch die Initiativen der Verbände?** **Dietmar Rausch:** Ganz klar, ja! Denn wir haben ein gemeinsames Ziel: Mehr junge Menschen sollen erkennen, dass der Beruf des Fahrzeuglackierers Zukunft hat. Allerdings brauchen die Lackier- und Karosseriebetriebe vor allem engagierte und flexible Jugendliche die bereit sind, mit moderner Technik zuarbeiten. Das ist eine Herausforderung, der sich die Unternehmen, Verbände, Lackhersteller und Werkstattausrüster gemeinsam stellen müssen.
**Vielen Dank für das Gespräch!**