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Der Kampf ums Teil
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Während des Auftakts der EUROGARANT Deutschland-Tour im Osten der Republik stellte Vorstand Peter Börner den anwesenden Fachbetrieben am Montag dieser Woche eine Frage: „Würden Sie bei der Unfallschadenreparatur in Ihrem Betrieb gebrauchte Ersatzteile verbauen?“ Die Antwort: Stille im Saal, niemand meldet sich. Denn die Skepsis gegenüber Gebrauchtteilen ist in der Branche überaus groß. Nicht nur bei den Werkstätten, auch bei Kfz-Versicherern, die ihre Bedenken aber öffentlich kaum äußern.
Diese Zurückhaltung hat Gründe. Nicht nur ernstzunehmende Einwände sprechen gegen den Einsatz von Gebrauchtteilen in der Unfallschadenreparatur, über die wir bereits vor einigen Wochen berichtet haben. Auch pauschale Aussagen des Vorstandsvorsitzenden der Allianz, Frank Sommerfeld, sorgen für Kopfschütteln. Er führt Kostengesichtspunkte und Nachhaltigkeitsgründe an und rechnet dann vor: „Bei der Verwendung einer gebrauchten Fahrertür eines VW ID.3 spart man beispielsweise 78,4 Prozent oder 64,9 kg CO2. Hochgerechnet auf alle Reparaturen könnten bei entsprechender Verfügbarkeit 420.000 Tonnen CO2 im Jahr in Deutschland eingespart werden.“ Es sind solche Pauschalisierungen, die die Skepsis noch verstärken. Bei denjenigen, die diese Gebrauchtteile einbauen sollen, kommt die Sorge vor noch mehr administrativen Aufwand hinzu, der vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Fachkräftenotstand wohl kaum auch noch zu stemmen ist. Kfz-Versicherer kritisieren hinter vorgehaltener Hand zudem, dass viele Gebrauchtteile immer noch aus dem europäischen Ausland importiert werden müssen und somit eine fragwürdige CO2-Bilanz aufweisen. Bis die Strukturen in Deutschland so weit sind, wird es Jahre dauern. In die Storyline der Allianz passt beides nicht.
Um es klar zu sagen: Alles, was die Nachhaltigkeit in der Unfallschadenreparatur voranbringt, ist erst einmal positiv. Es gibt bereits vielversprechende Ansätze, die längst Tag für Tag im Werkstattalltag eingesetzt werden, wie das Reparaturprinzip Instandsetzen vor Erneuern, energiesparende Lackmaterialien, Niedrigenergiebeleuchtung, strombetriebene Werkzeuge die energiefressenden Druckluftbetrieb vermeiden, betriebsartengesteuerte Lackierkabinen und, und, und. Nachhaltigkeit besteht eben aus vielen verschiedenen Bausteinen, an denen die Betriebe seit langem arbeiten. Superlative helfen da wenig. Man muss sich schon die Mühe machen, ganzheitlich an das Thema heranzugehen. Vielleicht ist der Kampf um das Teil aber ja auch nur eine Kostensenkungsstrategie der Allianz, die für die Werkstätten dann bedeuten dürfte, wieder weniger Marge einzufahren.
Wie Sie, liebe Leserinnen und Leser, diese und andere aktuelle Entwicklungen in unserer Branche beurteilen, können Sie uns in unserer Konjunktur- und Stimmungsumfrage mitteilen. Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und sagen Sie uns Ihre Meinung!
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.
Beste Grüße aus der Redaktion
Christian Simmert |
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