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Kampf um Reparaturkapazitäten
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Schneller als so mancher Brancheninsider erwartet hatte, verschieben sich die Kräfte im Schadenmarkt weiter. Mehr als ein Jahr nach der Übernahme von Innovation Group durch die Allianz Versicherung steigen jetzt die Kfz-Versicherer R+V, Provinzial und Württembergische beim Schadensteuerer Riparo ein.
Die Beteiligung an Riparo ist zwar keine direkte Reaktion auf die Akquisition der Allianz, aber sie ist dennoch eine Antwort. Denn es geht den Kfz-Versicherern grundsätzlich darum, ihre Reparaturkapazitäten zu sichern. Die Angst vor Abhängigkeiten ist groß. Die Sorge davor, künftig keinen oder nur noch einen sehr teuren Zugang zur fachgerechten Instandsetzung zu haben, ist sogar noch größer. Deshalb beteiligen sich jetzt gleich drei Assekuranzen an dem Schadensteuerer aus Holzgerlingen.
Natürlich spielen bei der Übernahme auch die rasant steigenden Schadenkosten eine entscheidende Rolle. Während die Autohäuser zu immer krasseren Stundensätzen abrechnen, sind die Preissteigerungen in Partnerwerkstätten (noch) vergleichsweise gering. Die Assekuranzen müssen angesichts dieser Situation handeln und mehr Unfallreparaturen steuern. Das wird jedoch nur gelingen, wenn man auf die Partnerwerkstätten zugeht und Strukturen verändert. Stundensätzen sind dabei nur eine Seite der Medaille. Es geht um Prozessgeschwindigkeit, zuverlässige Vermittlung und vor allem um Agilität. Das Unfallreparaturgeschäft zeichnet sich durch zahlreiche Unabwägbarkeiten aus. Das erfordert von allen Seiten mehr Flexibilität. Konkret bedeutet das: Der administrative Aufwand muss runter – und die Digitalisierung sollte für weniger Arbeit sorgen und nicht mehr Werkstattkapazitäten kosten.
Trotz der Übernahme von Geschäftsanteilen bei Riparo durch die Kfz-Versicherer wird sich für Partnerwerkstätten wohl kaum etwas verändern. Auch für andere einsteuernde Kfz-Versicherer läuft das Geschäft erst einmal unverändert weiter. Der Einstieg von R+V, Provinzial und Württembergischer Versicherung ist vor allem eine Option auf künftige Entwicklungen im Kampf um Reparaturkapazitäten.
Mit besten Grüßen aus der Redaktion
Christian Simmert
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