2012-03-22T10:30:27+0000
# Lackieren im Frühling Der Winter zerrt am Lack: Niedrige Temperaturen, Steinschlag, Splitt und Streusalz setzen dem Lack zu. „Die Kälte verändert die Oberflächenspannung, der Lack ist weniger strapazierfähig“, erklärt Torsten Stahlberg, Leitung Technischer Service beim Lackhersteller Spies Hecker. „Splitt wirkt mechanisch auf den Lack ein und Streusalze fördern Korrosion.“ Das beeinträchtigt seine Funktion: Die Oberfläche des Fahrzeugs ist nicht mehr vollständig glatt. Schmutz und Partikel setzen sich vermehrt ab. Ist der Lack erst einmal ernsthaft beschädigt, wirkt sich dies auch schnell auf die Karosserie aus: Das aggressive Gemisch aus Salzen und Schmutz bindet Feuchtigkeit und kann an bereits geschädigten Stellen Rost verursachen. Höchste Zeit für eine Lackaufbereitung, denn die Fahrzeugoberfläche sollte auch auf die warme Jahreszeit vorbereitet werden. Versiegelung des Lacks gegen Insektensekrete, Vogelkot und Baumharze. Torsten Stahlberg: „Nehmen Sie den Lack beim Frühjahrs-Check genau unter die Lupe, bevor er aufgefrischt wird. ## Präziser Lackcheck Die Aufbereitung beginnt mit einer besonders gründlichen Reinigung des Wagens. Sie beseitigt alle Rückstände des Winters, legt Schäden und Problemstellen offen. „Gerade Streusalz schädigt den Lack, denn auf dem Wagen verbleibendes Salz zieht Wasser an“, erläutert der Lackexperte aus Köln. Vor dem Besuch der Waschanlage wird bei einer Vorwäsche der gröbste Dreck entfernt. Dabei wird zunächst mit einem weichen Wasserstrahl die Oberfläche gesäubert. Erst danach erfolgt die eigentliche Reinigung. Nach der gründlichen Reinigung des Fahrzeugs erfolgt die Sichtprüfung. Dabei den Wagen präzise auf Beschädigungen prüfen. „Tauchen beim optischen Lackcheck Schäden auf, informieren Sie den Kunden und kalkulieren Sie die Reparatur.“ Jetzt erfolgt die Instandsetzung. Speed Repair, Beilackieren oder Kunststoffreparatur am Stoßfänger – je nach Schadenbild wird fachgerecht auf kleinen Flächen gearbeitet. „Wir bieten zu jeder Reparaturmethode eine Lackempfehlung an und ein entsprechendes Arbeitsposter“, unterstreicht Torsten Stahlberg. „Das erleichtert die Reparatur und führt schneller zum glänzenden Ergebnis.“ ## Praxis-Tipps: Lackaufbereitung Vor den Schleif- und Polierarbeiten Fensterscheiben, Gummis und Kunststoffteile unbedingt abdecken. Verwenden Sie für jede Politur einen eigenen Polierschwamm bzw. ein eigenes Lammfell. Polierschwamm bzw. Lammfell vor der Anwendung immer leicht anfeuchten. Nach der Benutzung mit lauwarmem Wasser gut auswaschen. Nicht mi tHochdruck-Wasserstrahl reinigen! Poliermaschine eher im niedrigen Drehzahlbereich arbeiten lassen. Gegebenenfalls auch zwischendurch Wasser aufsprühen. Vorsicht beim Polieren von lackierten Kunststoffen (Hitzeentwicklung). Während des Poliervorgangs Gummis, Zierleistenund unlackierte Kunststoffuntergründe meiden.
Ingo Köcher