2012-03-14T10:19:46+0000
# All-in-one – Lackieren an Universalarbeitsplätzen Spachteln, Trockenschliff und Grobreinigung – An den Universalarbeitsplätzen von WOLF werden sämtliche Arbeiten der Lackier-Vorbereitung zusammengelegt. So spart der Lackierbetrieb Zeit und Kosten. Doch welche Techniken braucht der Betrieb? Was darf repariert werden, was nicht? colornews.de sprach mit Viktor Richtsfeld, Mitglied der Geschäftsführung WOLF Anlagen-Technik über die Konzeption und den konkreten Nutzen dieser Vorbereitungszone. **Es gibt neue Empfehlungen der Berufsgenossenschaft für die technische Ausstattung, um außerhalb der Kabine zu lackieren. Was ist daran neu?** **Viktor Richtsfeld:** Neu ist, dass die Richtlinien für Arbeiten und Ausstattungen im Vorbereitungsbereich jetzt ausformuliert wurden. Der Auslöser hierfür war das Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Vorbereitungsarbeitsplätzen. Wie alle Maschinen und Anlagen unterliegen diese Arbeitsplätze auch der EG-Maschinenrichtlinie. **Worum geht es genau?** **Viktor Richtsfeld:** Einige spezifische Punkte sind in der Tat neu geregelt. Dazu gehört die Flächenbegrenzung bei der Basislack- und Klarlackapplikation auf Spot-Repair-Größe. Das heißt: Es gilt eine Begrenzung der Lackierfläche auf maximal DIN-A4-Größe. Eindeutig vorgegeben wird auch die Mindestluftleistung pro Arbeitsplatz beim Applizieren mit einer Mindestluftgeschwindigkeit von 0,3 m/s bzw. 15.000 m³/h und beim Trocknen mit 50Prozent dieser Luftleistung. Bekannt ist dagegen die vorgeschriebene Einhaltung von Sicherheitsabständen zwischen eingeschalteten IR-Strahlern und den Bereichen, auf denen gerade appliziert wird. **Welche Lösung bietet WOLF seinen Kunden?** **Viktor Richtsfeld:** Unsere Universalarbeitsplätze sind für sämtliche Arbeiten der Lackier-Vorbereitung (Reinigen, Spachteln, Schleifen, Füller-Spritzen und Spot-Repair) konzipiert. Wir bieten fertige Lösungen für Boden und Wandabsaugungen sowie die passenden Be- und Entlüftungsaggregate für verschiedene Anlagengrößen und Beheizungsarten. Die Lüftungsgeräte können zusätzlich auf die Betriebsarten Hallenheizung und Hallenlüftung umgeschaltet werden. Möglich sind auch Optionen, die den Arbeitskomfort erhöhen und die Arbeitsqualität weiter steigern. Hierzu gehören Hebebühnen, Rollos, Filterdecken, Beleuchtungen und die Integration von Infrarot-Systemen. Einen hohen Standard bietet unsere neue Produktlinie REPIT vision, welche die Luftleistungen beim Applizieren und Trocknen automatisch anpasst, mit Betriebsarten-Steuerung für die verschiedenen Arbeitsprozesse an jedem Arbeitsplatz. **Eine Nachrüstung ist laut Experten nicht notwendig. Warum sollten Betriebe dennoch handeln?** **Viktor Richtsfeld:** Es gibt zwei wesentliche Aspekte: 1. bei Qualitätsproblemen, etwa aufgrund zu schwacher Absaugung.2. Gesundheitsschutz und die Sicherheit von Mitarbeitern. SindArbeitsbedingungen mangelhaft, sollte in jedem Fall nachgerüstet werden. **Vor allem Spot Repair lässt sich an diesen Arbeitsplätzen effizient durchführen. Wie beurteilen Sie die Chancen für K&L-Betriebe in diesem Geschäftsfeld?** **Viktor Richtsfeld:** Unsere Kunden führen Spot-Repair-Arbeiten an Universalarbeitsplätzen oder in der Kabine durch. An den Universalarbeitsplätzen werden je nach Anforderung ein oder mehrere Plätze für Spot-Repair-Arbeiten reserviert. Diese werden mit Rollos, teilweise auch mit Filterdecken und Beleuchtungen ausgestattet. Ein Betrieb, der sich nur auf Spot-Repair ausrichtet, läuft Gefahr, schnell mit seinen Grenzen konfrontiert zu werden: So zum Beispiel im Falle eines größeren Schadens, wenn der Kunde die Schadensbehebung wünscht. **Wie hoch liegen die Investitionskosten für die Einrichtung einer ausreichenden technischen Lüftung?** **Viktor Richtsfeld:** Die Investitionskosten liegen bei einer Luftleistung von circa 23.000 m³/h für die Be- und Entlüftungsanlage bei circa. 30.000 Euro zuzüglich Montage. **Spot Repair ist auch in der Kabine möglich. Welche Gründe sprechen dafür die Kleinschadenreparatur auch in der Spritzkabine durchzuführen? Was ist zu beachten, um kostengünstig und schnell zu arbeiten?** **Viktor Richtsfeld:** Spot-Repair kann man selbstverständlich auch in derKabine mitlaufen lassen. Bezüglich Reinraumbedingungen und erreichbarer Qualität sind hier die besten Voraussetzungen vorhanden. In der Kombination mit einem angebauten Trockner kann die Kabine sehr schnell für den nächsten Durchgang freigemacht werden. Wenn ein Betrieb mit Spot-Repair einen Arbeitsplatz permanent auslasten kann, ist eine eigene, auf Spot-Repair ausgerichtete Kabine mit einem Infrarot-Strahler eine interessante Lösung. Solche Anlagen haben wir ebenfalls in unserem Portfolio und wir beraten unsere Kunden hier in allen Aspekten. **Vielen Dank für das Gespräch!**
Ingo Köcher