2011-11-15T09:59:48+0000
# Auf Tuchfühlung Von der Vorbehandlung bis zum Finish: Jeder Lackie­rer weiß, Schmutz und Staub sind Ursachen für Fehlstellen. Deshalb gilt absolute Sauberkeit bei der Instandsetzung und Lackierung. „Trotz Hektik und Kostendruck im Reparaturprozess lohnt sich konsequentes Reinigen“, betont Iiro Hakola von Dupont Sontara. Doch worauf kommt es beim Reinigen wirklich an? „Staub- und fettfreie Oberflächen lassen sich nur mit technisch hochwertigen Tüchern mit speziellen Eigenschaften sowie den passenden Reinigungsmitteln und Siliko­nentfernern realisieren.“ Es gibt viele Tücher, die mit Klebstoff überzogen sind. Hier ist laut Fach­mann Vorsicht geboten: „Tücher, die mit Chemikali­en durchtränkt sind, hinterlassen garantiert einen Film auf dem Lack. Daher sollte das Produkt so we­nig Kleber wie möglich enthalten. Das schützt vor Be­netzungsstörungen.“ ## Fusselfreie Oberflächenvorbereitung Für die Oberflächenvorbereitung empfiehlt Ex­perte Iiro Hakola ein spezielles Entfettungstuch, mit dem der Lackierer gründlich die Stelle behandelt, die lackiert werden soll. Das Tuch sollte auf einer Seite eine strukturierte Oberfläche haben und Fettlöser schnell und sicher aufsaugen. „Besonders in Verbin­dung mit wasserbasierenden Silikonentfernern trägt das Entfettungstuch entscheidend dazu bei, dass Fehlstellen in der Applikation von Grundmate­rialien oder Decklacken reduziert werden“, erklärt er. Wichtige Eigenschaften des fusselfrei­en Entfettungstuches: Strapazierfähigkeit und ext­reme Reißfestigkeit – auch im nassen Zustand. ## Staub binden vor jeder Lackschicht Vor dem Applizieren sollte ebenfalls gründlich gewischt werden, und zwar vor dem Auftragen von Füller, Basis- und Klarlack. Das Staubbindetuch entfernt Schmutz und Staubpartikel. „Es soll möglichst wenig fusseln und muss antistatisch sein, damit kein neuer Staub angezogen wird“, fasst Iiro Hakola zusammen. ## Beim Finish: besonders flauschig und weich Für die anspruchsvolle Finisharbeit kommt eine extrem weiches Textil zum Einsatz: das Poliertuch. „Es ist frei von Streifen bildenden Additiven, besonders flauschig, darf nicht stark fusseln und muss so weiche Fasern enthalten, die das Lackergebnis nicht zerkratzen“, lautet der Profi-Tipp. Damit eignet es sich ebenso für die Aufbereitung von Chrom, Glas und Teilen der Innenraumausstattung. Generell rät der Fachmann, die verschiedenen Tücher regelmäßig zu wechseln. Die Faustregel: pro Prozess ein Tuch. „Die Reinigung ist zu bedeutend, als dass man daran sparen sollte“, ist er überzeugt. Auch das Verhalten der Lackierer ist wichtig: „Wer den ganzen Tag dasselbe Tuch benutzt, braucht sich später nicht wundern, wenn die Lackoberfläche Störungen aufweist.“ ## Sicheres Ergebnis Gründlichkeit zahlt sich aus. „Der Einsatz des richtigen Tuches stellt einen minimalen Aufwand dar im Verhältnis zu den Folgen, die unordentliche Vorarbeiten nach sich ziehen“, stellt Iiro Hakola klar.
Ingo Köcher