2023-03-22T13:44:42+0000

Partnerwerkstätten stärker vom Fachkräftemangel betroffen als freie Betriebe

Wie stark sind Deutschlands K&L-Betriebe vom Fachkräftemangel betroffen? Die Ergebnisse der schaden.news-Konjunkturumfrage zeigen: Vor allem Partnerbetriebe haben offenbar mit personellen Engpässen zu kämpfen. So gaben mehr als die Hälfte der Werkstätten mit Verträgen mit Versicherern und Schadensteuerern an, dass sie stark (Schulnote 5) oder sehr stark (Schulnote 6) vom Fachkräftemangel betroffen sind. Von den freien Werkstätten bewerteten knapp 41 Prozent mit 5 oder 6. Dafür meinten von dieser Gruppe weit mehr als ein Drittel (38,6 Prozent), dass sie gar nicht (Schulnote 1) oder kaum (Schulnote 2) vom Fachkräftemangel betroffen sind. Von den Partnerbetrieben meinten ediglich rund 20 Prozent, kein oder kaum ein Problem mit dem Fachkräftemangel zu haben. [Offenbar sorgt die hohe Auslastung in den Betrieben mit Schadensteuerung dafür](https://schaden.news/de/article/link/43358/konjunkturumfrage-ergebnisse-2023-februar-maerz), dass die Aufträge nur schwer abgearbeitet werden können, weil geeignetes Fachpersonal fehlt. ## Es fehlt vor allem an produktiven Fachkräften Doch welche Fachkräfte werden denn in den Werkstätten gesucht? Die Umfrageergebnisse zeigen: Die Betriebe suchen händeringend produktive Mitarbeiter. Auf Platz eins der Umfrage landeten die Karosseriebauerinnen und Karosseriebauer: Von den befragten Partnerwerkstätten sind fast drei Viertel (70 Prozent) derzeit auf der Suche nach Spenglern. Auch Fahrzeuglackiererinnen und Fahrzeuglackierer sind gefragt: Offene Stellen dafür haben jeweils rund die Hälfe der Parterwerkstätten (52,2 Prozent) und freien Betriebe (47,8 Prozent). Zudem werden gerade von Partnerwerkstätten insbesondere Mechaniker und Fachkräfte für Vorbereitung und Finish gesucht. ## Serviceberater(-innen) vor allem in Partnerwerkstätten gefragt Zudem brachte die schaden.news-Umfrage, an der sich mehrere hundert Betriebe beteiligten, noch einen weiteren interessanten Punkt zutage: Partnerwerkstätten sind aktuell vermehrt auf der Suche nach Serviceberaterinnen und Serviceberatern. Diese Stellen sind von mehr als einem Viertel (27,6 Prozent der Betriebe) zu besetzen. Zum Vergleich: Von den freien Betrieben suchen nur 2,6 Prozent der Befragten derzeit Servicemitarbeiter. Der Unterschied hängt vermutlich mit dem höheren administrativen Aufwand in Partnerwerkstätten zusammen. ## 43 Prozent der freien Betriebe suchen keine Fachkräfte Unterstützt wird die Annahme, dass Partnerwerkstätten stärker vom Fachkräftemangel betroffen sind, auch durch den Fakt, dass diese Gruppe derzeit verstärkt auf der Suche nach Fachpersonal ist. Lediglich knapp 15 Prozent haben momentan keine Stellen ausgeschrieben. Bei den freien Betrieben gaben hingegen 43 Prozent an, dass sie momentan keine Fachkräfte suchen. [Wie die K&L-Betriebe laut den Umfrageergebnissen wirtschaftlich hinsichtlich Umsatz, Rendite und Auslastung aufgestellt sind, hat schaden.news hier zusammengefasst.](https://schaden.news/de/article/link/43358/konjunkturumfrage-ergebnisse-2023-februar-maerz) Die Ergebnisse zur Investitionsfreudigkeit sowie zur Ersatzteilsituation folgen demnächst.
Ina Otto