2022-11-23T11:11:44+0000

G.A.S. trimmt Werkstattnetz auf E-Mobilität

Das Werkstattnetz Global Automotive Service (G.A.S.) richtet sich weiter konsequent auf Elektromobilität aus. Bei den Profi-Service Tagen von Coparts am 19. und 20. November in Frankfurt bestimmte das Messegeschehen zwar noch eindeutig das Thema Mechanik und alles was für Inspektion, Wartung und Reparatur von Verbrennerfahrzeugen notwendig ist, doch G.A.S.-Geschäftsführer Andreas Brodhage zeigte sich im Video-Interview mit schaden.news überzeugt, dass der Trend zu E-Mobiltiy unumkehrbar sei. ## Kompetenz bei Elektromobilität weiter ausgebaut In den vergangenen Jahren hatte sich G.A.S. als eines der ersten Werkstattnetze im freien Markt mit dem Autoservice für Elektro-Fahrzeuge neu aufgestellt und seine Partnerbetriebe intensiv geschult. Damals kam der Streetscooter von Deutschen Post und DHL als Kunden zu Global Automotive Service. Die Fahrzeuge werden bis heute durch G.A.S. Werkstätten betreut. „Qualifizierung, Zertifizierung und die Verfügbarkeit von Fahrzeugdaten sind die Grundvoraussetzung dafür, dass ein Netzwerk wie G.A.S. diese starken Serviceleistungen überhaupt bieten kann“, erklärte Andreas Brodhage im Gespräch während der Profi-Service Tage in Frankfurt. Von dieser Entwicklung profitiert G.A.S. offenbar jetzt mehr denn je. [Denn immer mehr asiatische Automobilhersteller drängen mit ihren E-Autos auf den deutschen Markt und suchen ein qualifiziertes Werkstattnetz. Darunter auch die chinesische Marke NIO, die mit G.A.S. seit kurzem zusammenarbeitet.](https://www.schaden.news/de/article/link/43134/nio-nutzt-werkstattnetz-von-g-a-s) ## G.A.S. setzt auf asiatischen Automobilhersteller Für den Autoservice der Marke NIO schult G.A.S. jetzt Schritt für Schritt seine Partnerwerkstätten. Im Mittelpunkt der Schulungen stehen vor allem fahrzeugspezifische Kenntnisse. Die in Frage kommenden Betriebe verfügen bereits über notwendige Qualifikation und Ausstattung für Arbeiten an Elektrofahrzeugen. G.A.S. erhält von NIO den für Reparatur und Wartung wichtigen Zugriff auf die Fahrzeugdaten und organisiert zudem die Ersatzteillogistik für die Chinesen in Deutschland. Andreas Brodhage ließ im Interview mit schaden.news durchblicken, dass weitere asiatische Automobilhersteller Interesse an einer Zusammenarbeit mit Global Automotive Service angemeldet hätten. ## Full Service bleibt mit Übernahme des Schadensteuerers DMS das Ziel [Die Integration des in diesem Jahr übernommenen Schadensteuerers DMS ist derweil abgeschlossen.](https://www.schaden.news/de/article/link/42751/global-automotive-services-uebernimmt-dms) Geschäftsführer Thomas Ramdohr erklärte bei den Profi-Service Tagen: „Die Full Service Strategie bleibt das Ziel der Ausrichtung unserer Netze.“ Reifen, Glas, Autoservice und Unfallinstandsetzung – Coparts, G.A.S. und DMS bündeln ihre Kompetenzen immer stärker und wollen „das Geschäft mit den Kunden bis zum Ende denken“. ## 30 Prozent weniger Umsatz durch neue Geschäftsfeldern kompensieren Dennoch gehen der Kfz-Teile Spezialist Coparts und sein Geschäftsführer Dirk Wittenberg davon aus, dass die Mobilitätswende das Autoservice-Geschäft grundlegend verändern wird. Er sieht neue Chancen für die Branche, rechnet aber auch damit, dass nicht alle Werkstätten den Transformationsprozess schaffen werden. „Wir wollen alle Betriebe mitnehmen, aber sicher werden nicht alle Unternehmen den Weg in Richtung Elektromobilität mit gehen wollen oder können.“ Andreas Brodhage schätzt, dass die Werkstätten durch den Mobilitätswandel bis zu 30 Prozent weniger Umsatz erwirtschaften werden. „Wir wollen diesen Umsatzrückgang kompensieren“, betonte der G.A.S.-Geschäftsführer. „Deshalb erschließen wir für unsere Partnerbetriebe neue Geschäftsfelder.“ Ein neuer Kunde war bereits in Frankfurt mit dabei: der Hersteller Segway, mit verschiedenen Modellen seiner E-Roller. Hintergrund: Global Automotive Service führt künftig auch für Segway Wartung und Reparatur durch. Weitere Geschäftsbereiche seien denkbar, hieß es von Roland Amend, Segway-Vertriebsleiter für Deutschland und Österreich. So könnten G.A.S.-Werkstätten nicht nur E-Roller instand setzen, sondern selbst Segway-Händler werden oder die Elektro-Zweiräder als Kundenersatzfahrzeuge nutzen. Der Mobilitätswandel hat neben Risiken eben auch Chancen für die Werkstattwelt.
Christian Simmert