2022-08-31T08:30:12+0000

Geringere Rendite, Einstellungsstopps: Kostendruck belastet Werkstätten massiv

Wie stark belastet K&L-Werkstätten in Deutschland die derzeitige Situation mit gestiegenenen Kosten für Energie, Material und Zubehör? Die Ergebnisse der von Anfang Juli bis Mitte August durchgeführten Konjunkturumfrage zeigen: Die Folgen für die Betriebe zeichnen sich bereits jetzt ab und sind teilweise drastisch. ## Fast drei Viertel der Betriebe durch Kostensteigerungen belastet Im Rahmen der Umfrage hatte die Redaktion die teilnehmenden Werkstätten gebeten, in Schulnoten anzugeben, wie stark die derzeitige Kostensituation sie belastet. Mehr als die Hälfte aller Befragten gab an, dass für sie die Belastung stark (=5, 31 Prozent) oder sehr stark (=Note 6, 21,5Prozent) sei. Für die Note vier entschied sich ein weiteres Fünftel (21,5 Prozent). Im Umkehrschluss bedeutet das, dass lediglich ein Viertel aller Befragten meint, kaum oder gar nicht von den Kostensituation betroffen zu sein. ## Fast 20 Prozent sehen Existenz des Unternehmens gefährdet Doch welche Folgen hat die angespannte Kostensituation auf die Befragten? Auch hier waren die Antworten eindeutig: In erster Linie nagen die steigenden Preise an der Rendite. So gaben mehr als 70 Prozent der Betriebe an, dass ihre Rendite geringer wird. Mit einem Totalausfall der Rendite rechnet jeder fünfte Befragte (21,5 Prozent). Ebenso groß ist der Anteil derjenigen, die derzeit keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen. Eine Gefährdung für die Existenz des Betriebs sehen 18,3 Prozent der Befragten als ein realistisches Szenario an. Eine Entlassung von Personal aufgrund von anhaltenden Kostensteigerungen erwägen 11,3 Prozent der Betriebe. ## Partnerwerkstätten mit Stundensatzanpassungen nicht zufrieden Bei der Auswertung der Ergebnisse wurde deutlich: von den Kostensteigerungen sind sowohl Partnerwerkstätten als auch freie Betriebe in gleichem Maße betroffen. Deutlich wurde aber auch: Die Auftraggeber der Partnerwerkstätten haben ihrer Schuldigkeit noch nicht genug Pflicht getan. Denn mit den Anpassungen der Stundensätze durch die HUK-Coburg und Innovation Group (schaden.news berichtete im [Mai](https://www.schaden.news/de/article/link/42867/kommentar-cs-nl-20-22) und [Juni](https://schaden.news/de/article/link/42925/schadensteuerung-innovation-group-erhoeht-stundensaetze)) zeigten sich fast 70 Prozent (69,7 Prozent) nicht zufrieden.
Ina Otto