2022-08-31T08:31:21+0000

Betriebe stärker ausgelastet als vor der Pandemie?

Die Auslastungssituation in den Betrieben hat sich erholt. Die Ergebnisse der schaden.news-Konjunkturumfrage im Juli 2022 zeigen: Die Auslastung in den Betrieben erreicht zum Teil sogar Vor-Corona-Niveau. Gaben in der schaden.news-Umfrage [im Februar 2020 rund 30 Prozent an, voll ausgelastet zu sein](https://schaden.news/de/article/link/41498/umfrage-beitrag), sind es zum Abschluss des ersten Halbjahrs 2022 43,6 Prozent. ## Auslastung in Partnerbetrieben höher als in freien Werkstätten Dabei scheint vor allem in den Partnerwerkstätten der Laden zu brummen: In der aktuellen Umfrage gaben fast die Hälfte (47,7 Prozent) der Betriebe, die für Schadensteuerer und Versicherer arbeiten, an, dass sie voll ausgelastet seien. Von einer Auslastung zwischen 70 bis 90 Prozent sprechen in dieser Gruppe 40,8 Prozent. Bei den Betrieben ohne Schadensteuerung sind die Zahlen verhaltener (Vollauslastung: 31,8 Prozent, Auslastung 70-90 Prozent: 36,2 Prozent). Bei der Interpretation der Ergebnisse ist jedoch Vorsicht geboten. Die Antworten der Befragten lassen keine Schlüsse auf das Verhältnis zwischen Auftragslage und zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen zu. Es könnte also auch sein, dass der Krankenstand in den K&L-Betrieben inzwischen einfach höher ist als bei den vergangenen schaden.news-Erhebungen. ## Weniger Umsatzplus bei freien Betrieben Doch wie hat sich im ersten Halbjahr 2022 die hohe Auslastung auf den Umsatz ausgewirkt? schaden.news hat die Befragten gebeten, ihre Umsatzsituation im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, also Januar bis Juni 2021, anzugeben. 21,5 Prozent aller Befragten meinten, ihr Umsatz sei auf dem gleichen Niveau geblieben. Dabei war es unerheblich, ob es sich bei den Befragten um Partnerwerkstätten oder Betriebe ohne Schadensteuerung handelte. Bei den weiteren Antwortmöglichkeiten unterschieden sich diese jedoch deutlich zwischen den beiden befragten Gruppen: Über 60 Prozent der Partnerbetriebe verzeichnete laut eigenen Angaben ein Umsatzplus von mindestens 10 Prozent, bei den freien Betrieben gaben dies rund 50 Prozent an. Im Detail schlüsseln sich diese Ergebnisse wie folgt auf: Während knapp ein Drittel aller Partnerbetriebe angab, dass sie ein Umsatzplus von 10 Prozent oder mehr verzeichnen, waren es bei den freien Betrieben nur knapp 22 Prozent. Ein Umsatzplus von 20 Prozent gaben in beiden Gruppen rund 20 Prozent an. Der Anteil derjenigen, die sich über ein Umsatzplus von 30 Prozent oder mehr freuen konnten, war bei den Partnerwerkstätten (10,2 Prozent) gegenüber den freien Betrieben (6,5 Prozent) höher. Noch deutlicher werden diese Unterschiede jedoch beim Umsatzrückgang: Während nur 10,1 Prozent der teilnehmenden Partnerbetriebe – also jeder Zehnte – einen Umsatzrückgang verzeichnen, liegt der Anteil bei den freien Werkstätten mit 25 Prozent deutlich höher. Das heißt, jeder vierte freie Betrieb musste im ersten Halbjahr 2022 Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hinnehmen.
Ina Otto