2021-11-16T13:11:05+0000

Insolvenzen: Lautem Knall folgt zunächst Beruhigung im August

Einstweilen scheint ein gewisses Plateau erreicht: Nachdem im gleichen Monat des Vorjahres deutschlandweit sieben Unfallreparaturbetriebe Zahlungsunfähigkeit anmeldeten, mussten auch im Jahr 2021 im Berichtsmonat August insgesamt sieben Kfz-Werkstätten, darunter eine reine Autolackiererei, Zahlungsfähigkeit anmelden. Die Veränderung beträgt also plus/minus Null. ## Durch die Bank Kleinstbetriebe betroffen Zehn Kfz-Werkstattmitarbeiter waren von den sieben Insolvenzfällen im August 2021 betroffen; erwischt hat es also vor allem Kleinstbetriebe mit keinem oder nur wenigen angestellten Beschäftigten neben dem eigentlichen Unternehmer. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen betrugen 0,5 Millionen Euro. ## Kommt Pleitewelle? Die Indikatoren bleiben widersprüchlich Angesichts der von verschiedener Seite immer wieder befürchteten Pleitewelle infolge Corona steht nun umso mehr die Frage, wohin die Reise in den kommenden Monaten beim Insolvenzgeschehen geht? Branchenübergreifend betrachtet gibt es da durchaus widersprüchliche Indikatoren: Während der sogenannte Schnellindikator des Statistischen Bundesamts zu den beantragten Regelinsolvenzen im August um 14,4 und im September um 24,5 Prozent stark anstieg, ist mit Blick auf Oktober 2021 zunächst wieder ein Rückgang erkennbar – und zwar um 15,5 Prozent (alle genannten Werte jeweils in Relation zum gleichen Vorjahresmonat). Die konkrete Entwicklung in der Unfallreparaturbranche bleibt somit weiterhin schwer prognostizierbar. ## Entwicklung in Unfallreparaturbranche diesmal fast parallel zu Gesamtwirtschaft Die Entwicklung in unserem Wirtschaftsbereich verlief im August 2021 mehr oder weniger parallel zum allgemeinen, branchenübergreifenden Trend, denn auch hier gab es keine großen Verschiebungen: Deutschlandweit waren 1.029 Unternehmensinsolvenzen und damit 2,1 Prozent weniger als im gleichen Vorjahresmonat zu verzeichnen. Der rückläufige Trend der vergangenen Monate setzte sich somit auch nach Auslaufen vieler Sonderregelungen, wie der ausgesetzten Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen, fort. Im Vergleich zum August 2019, also vor der Corona-Krise, war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im August 2021 branchenübergreifend um 36,7 Prozent niedriger. Quelle: Destatis, November 2021
Andreas Löffler