2021-09-22T12:16:16+0000

Sächsische Fahrzeuglackierer starten in Dresden neu durch

Die Fachgruppe der Fahrzeuglackierer in Sachsen stellt sich neu auf. Am vergangenen Freitag trafen sich rund 50 Betriebsinhaber im Haus des Kfz-Gewerbes in Dresden. Der Präsident der Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer (BFL), Paul Kehle, warb für eine stärkere Integration in das Innungsgeschehen. Er wurde unterstützt durch Torsten Schmidt, neuer Leiter des Geschäftsbereichs Fahrzeuglackierung im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, und Steven Didssun, Fachgruppenleiter des Landesinnungsverbandes der sächsischen Fahrzeuglackierer. „Wir wollen den Stellenwert der Fahrzeuglackierer in der Innungsorganisation deutlich erhöhen“, so der neugewählte Fachgruppenleiter des Landesinnungsverbandes der sächsischen Fahrzeuglackierer, Steven Didssun. Die sächsischen K&L-Betriebe müssten besser in das Innungsgeschehen eingebunden werden. Nur so könnten die Werkstätten die zahlreichen Möglichkeiten nutzen, die ihnen eine Mitgliedschaft bietet. ## Deutlicher Appell für eine Mitgliedschaft in der Innungsorganisation In Dresden wurden die vier besten Gesellen des Jahrgangs geehrt und der Staffelstab des scheidenden Fachgruppenleiters Ralf Szczepaniak an seinen Nachfolger Steven Didssun übergeben. Didssun benannte die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit der Fachgruppe: „Die Innungsorganisation muss über alle Ebenen zusammenarbeiten.“ Jede Innung müsse Zugang zu allen Informationen und Mitgliedervorteilen haben, die auf Landes- und Bundesebene erarbeitet werden. Bei Innungen wie in Dresden, die nicht Mitglied des Landesverbandes sind, sei das ein Problem, das gelöst werden müsse. Didssun: „Angesichts der Herausforderungen, mit denen die Kfz-Werkstätten derzeit konfrontiert sind, darf es eine Isolation von Betrieben nicht geben.“ Egal ob es um Rechnungskürzungen, Personal-, Planungs- oder Finanzierungsfragen oder die E-Mobilität handele – die Bundesfachgruppe habe ein offenes Ohr für diese Anliegen und könne helfen. „Das geht aber nur, wenn Ihr Innungsbetrieb oder der Verband, an den Sie angegliedert sind, auch Zugang zu den Informationen und Services des Bundesverbandes hat“, stellte Didssun klar und forderte zu einem gemeinsamen Neustart auf. ## „Wir sind eure Ansprechpartner“ „Wir finden es toll, dass vor allem junge Leute mit uns zusammen aktiv werden“, betont Paul Kehle im Gespräch mit schaden.news. „Die Arbeit der Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz bringt aber nur dann etwas, wenn die Ergebnisse auch in den Landesfachverbänden publiziert und genutzt werden“, so Kehle. Gern unterstütze der Bundesverband daher das Engagement junger Betriebsinhaber, wie Steven Didssun, Ralf Szczepaniak oder Toni Michel und ihre Idee des sächsischen Lackiererabends: „Wir sind eure Ansprechpartner, die euch bei eurer täglichen Arbeit unterstützen. Deshalb mein Appell: Nutzt die Gelegenheit, euch zu informieren. Nur so erfahrt ihr, was unser Netzwerk leisten kann.“ Über Medien, so Kehle, könne man viel erreichen. Aber der persönliche Kontakt sei wichtiger denn je. Aus diesem Grund hat die Bundesfachgruppe regionale Lackiererstammtische aufgebaut. Außerdem arbeitet die BFL mit Hochdruck an der Planung des Deutschen Lackierertags 2022. ## Mit ganzer Kraft für Innungsbetriebe einsetzen Torsten Schmidt, der den Geschäftsbereich Fahrzeuglackierung im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz leitet, betonte ebenfalls die Wichtigkeit eines geeinten und prägnanten Auftritts der Berufsgruppe Fahrzeuglackierer: „Wir sind die Profis und Veredler der Oberfläche. Wir müssen unserem Gewerk, das sich zwischen Mechatronik, Karosserie und Fahrzeuglackierung bewegt, in der Handwerksorganisation zu Respekt verhelfen.“ Es sei falsch, dass Innungsarbeit als überholt gelte. Der gebürtige Leipziger, der selbst seit dem 26. Lebensjahr Fahrzeuge lackiert hat, will sich mit frischen Ideen einbringen. „Eure Bedürfnisse sind unsere Aufgaben.“, unterstrich Schmidt und ging in seinem Vortrag intensiv auf die Aufgaben und Serviceleistungen des Bundesverbands ein. ## Zahlreiche Informationen über fahrzeuglackierer.de abrufbar Vorgestellt wurden in Dresden alle Informationen und Services, auf die Betriebe u.a. über den Servicebereich der Homepage [www.fahrzeuglackierer.de](www.fahrzeuglackierer.de) zugreifen können. Neben technischen Schriften für das Fahrzeuglackiererhandwerk finden Mitglieder dort alles, was sie zur täglichen Arbeit als Unternehmer benötigen. Dazu gehört Material zur Kommunikation, Hinweise zur DSGVO, Unterlagen zur Betriebsführung einschließlich Tarifverträgen, Gefährdungsbeurteilungen, Flottentarifen, Rechtsthemen oder Richtlinien zur Corona-Pandemie. Auch verschiedene Einkaufsvorteile könnten dort in Anspruch genommen werden, so Schmidt. Beim Thema Rechnungskürzungen können Betriebe auf die Unterstützung des Bundesverbandes zählen. Hier setzen sich betroffene Werkstätten über einen digitalen Meldebogen oder die Direkt-Hotline mit den Spezialanwälten des Verbandes in Verbindung: „Gerichtsurteile belegen, dass der verunfallte Kunde mit der Abwicklung des Schadenprozesses und den damit verbundenen Schritten überfordert ist. Aus diesem Grund sollten die Werkstätten ihren Kunden dringend anraten, einen Anwalt und einen Sachverständigen vor der Reparatur hinzuzuziehen, damit der Schaden vollständig ausgeglichen wird“, betonte Torsten Schmidt. Auch das Thema Weiterbildung im Handwerk wurde angeschnitten. So ist Elektromobilität ein Thema, dass die Werkstätten verstärkt erreicht. Aus diesem Grund hat die Bundesfachgruppe in Zusammenarbeit mit dem ZKF in der Zeit vom 04. bis 14. Oktober 2021 in Frankfurt in der Landesfachschule des KFZ-Gewerbes Hessen ein Seminar zur Hochvolttechnik ausgeschrieben (s. den Info-Kasten oben links).
Christoph Hendel