2021-05-26T11:49:25+0000

Millioneninvestition in Krisenzeiten: „Es ist ein Herzensprojekt"

Vor rund 18 Jahren hat Christian Uthoff aus Gerstetten einen ehemaligen Malerbetrieb übernommen und zum Karosserie- und Lackierbetrieb umgebaut. Die Geschäfte liefen gut – so gut, dass die räumlichen Kapazitäten der acht Mitarbeiter starken Werkstatt an ihre Grenzen kamen. Daher plant der Betriebsinhaber nun einen Neubau im rund zehn Kilometer entfernten Steinheim. Am neuen Firmensitz entsteht demnach auf 2.500 Quadratmetern ein moderner Full-Service Betrieb mit angeschlossenem Waschpark und Bosch Car Service. „Ziel ist, dass jeder Autofahrer mit jeder Angelegenheit, die sein Fahrzeug betrifft, zu uns kommen kann", betont Lothar Bartolf, im Betrieb verantwortlich für Marketing und Kommunikation. Für das Bauprojekt investiert der Betrieb einen mittleren siebenstelligen Betrag. Der Waschpark soll bereits im Sommer in den Probebetrieb gehen. Der Werkstattbetrieb ist ab Mitte 2022 am neuen Standort geplant. Die 8.000 Quadratmeter große Fläche hat der Betrieb gekauft. ## Neue Halle mit hochmoderner Einrichtung Acht Mitarbeiter arbeiten in der Werkstatt in Gerstetten, aktuell gewinnt die Firma rund 30 Prozent ihrer Aufträge aus der Schadenssteuerung. „Wir planen, spätestens mit dem Neubau auch unseren Personalstamm zu erweitern", erklärt Lothar Bartolf. Die Mitarbeiter finden seinen Angaben zufolge in der neuen Halle modernste Voraussetzungen: Sieben Karosserie-Arbeitsplätze, fünf weitere Arbeitsplätze für die Vorbereitung, eine Pkw-Lackierkabine mit angeschlossenem Trockner sowie eine 30 Meter lange Lkw-Kabine sollen im Neubau entstehen. Zusätzlich investiert Christian Uthoff in einen Multi-Material-Mix-Karosseriearbeitsplatz, um auf die steigenden Anforderungen der Auomobilindustrie hinsichtlich der Mischbauweise von Fahrzeugen zu reagieren. „Zudem haben wir unser Leistungsportfolio in jüngster Zeit auf Caravan-Instandsetzung und Umrüstung erweitert. Diesen Geschäftszweig übernehmen wir natürlich auch im Neubau", erklärt der Kommunikationsverantwortliche. ## Besonderer Fokus auf Nachhaltigkeit Besonderes Augenmerk setzt der Betrieb beim Neubau auf die Nachhaltigkeit. Dazu gehören unter anderem eine Wasseraufbereitung für die Waschanlage und ein energetisch optimiertes Gebäude nach Kfw 55 Standard. Zudem betreibt der K&L-Betrieb ein Blockheizkraftwerk und will unter dem Gesichtspunkt „Zero Waste" sofern möglich in jedem Arbeitsschritt Müll vermeiden. Größter Punkt in den Nachhaltigkeitsbestrebungen ist aber die Konzentration auf E-Mobilität: „Wir haben heute schon alle nötigen Schulungen, um Elektroautos vollumfänglich zu warten und zu reparieren. Im neuen Betrieb sind mehrere E-Arbeitsplätze und vor dem Gebäude natürlich Ladesäulen geplant", berichtet Lothar Bartolf. Apropos Schulungen: Im Obergeschoss richtet das Unternehmen einen 80 Quadratmeter großen Schulungsraum ein, der auch für externe Veranstaltungen, beispielsweise für Berufsschulen, aber auch für Ausrüstervorführungen genutzt werden kann. ## „Ein Projekt, von dem alle profitieren sollen" Die Frage, warum ein Unternehmer eine so hohe Summe mitten in der Corona-Krise investiert, stellt sich für Christian Uthoff und sein Team nicht. „Erstens haben die Planungen für den Neubau bereits 2019 begonnen. Und zweitens hoffen wir, dass die Krise nicht mehr allzu lang anhält. Wie dem auch sei: Dieser Neubau ist für mich und mein Team ein Herzensprojekt, in dem ich mich nicht ausbremsen lasse. Der Neubau ist ein Vorhaben, auf das meine Mitarbeiter ebenso stolz sein sollen wie die Region und auch unsere Kunden. Es ist ein Projekt, von dem alle profitieren", betont Christian Uthoff abschließend.
Ina Otto