2021-01-13T12:56:00+0000

Das tut richtig weh!

In dieser Woche sprachen wir mit einigen Betriebsinhabern über die Änderungen der Rabattstaffeln von Ersatzteil-Lieferanten. [In unserem Exklusiv-Beitrag berichten wir heute über die gravierenden Auswirkungen der Margenkürzungen von bis zu 14 Prozent.](https://schaden.news/de/article/link/42084/ersatzteile-margenkuerzung-setzt-betriebe-massiv-unter-druck) Für einen erfahrenen Unternehmer, der uns die Entwicklung in ausführlichen Gesprächen mit seinen Unterlagen genau aufzeigte, stehen jetzt alle Signale auf Rot. Der Betriebsinhaber rechnete uns vor: „Wir verlieren zum Beispiel bei einem durchschnittlichen Opel Frontschaden je nach Reparaturaufwand jetzt mehrere hundert Euro.“ Dieser Verlust sei auch mit höheren Stundensätzen von zwei, drei Euro nicht mehr aufzufangen. Die Preiserhöhungen bei Lackmaterialen Anfang dieses Jahres und die Rabattkürzungen bei den Ersatzteilen jetzt, werden den K&L-Betrieben mitten in der Corona-Krise richtig wehtun. Tatsächlich warnen Verbände schon seit Jahren davor, dass gerade Partnerwerkstätten in der Schadensteuerung nur noch mit der Ersatzteilmarge Geld verdienen. Jetzt scheint die Zeit gekommen, in der auch hier der Rotstift angesetzt wird. Viele K&L-Betriebe werden die Entwicklung jedoch noch gar nicht erkennen. Denn die Änderungen der Rabattstaffeln bei NORA oder PSA Group wirken sich erst nach und nach über das Jahr gesehen auf das wirtschaftliche Ergebnis aus. Die Unternehmen sind also gut beraten schon jetzt nachzurechnen, was die Margenkürzung für sie tatsächlich bedeutet. Wie Kfz-Versicherer und Schadensteuerer auf die geänderten Rabattstaffeln der Hersteller reagieren, ist bisher unklar. Sicher werden jetzt die Ersatzteil- und Vermittlungsprovisionen kontrovers diskutiert. Denn sie bleiben bisher wohl unverändert. Das setzt die Betriebe noch weiter unter Druck. Erste Fuhrparkmanager haben allerdings bereits reagiert. Erste Provisionen wurden gesenkt.
Christian Simmert