2020-06-17T11:45:40+0000

Deutsche fahren an Wochenenden wieder mehr Auto

Die HUK-Coburg hat auf Basis von Telematikdaten untersucht, wie sich die Corona-Krise auf das Fahrverhalten ausgewirkt hat. Das Ergebnis der Analyse: In der Woche nach in Kraft treten der Kontaktbeschränkungen brach die Zahl der Autofahrten kurzzeitig in der Spitze um bis zu 53 Prozent ein, berichtet der Versicherer in einer aktuellen Pressemitteilung (17.06.). Zwischen Ende März und Mitte April erreichte das Verkehrsgeschehen auf deutschen Straßen demnach seinen Tiefpunkt. Seitdem sei der Verkehr kontinuierlich wieder angestiegen. Das Vor-Corona Niveau ist dabei jedoch laut der HUK-Coburg längst noch nicht erreicht: Vor Pfingsten lag die Anzahl der Autofahrten werktags immer noch um rund 16 Prozent niedriger als in der Zeit vor dem Shutdown. ## Vekehr sonntags fast wieder auf Normalniveau Am Wochenende scheint Deutschland hingegen schneller in die Normalität zurück zu finden. So wurden samstags lediglich elf Prozent weniger Fahrten verzeichnet, sonn- und feiertags waren es sogar nur acht Prozent weniger. „Unsere Zahlen zeigen deutliche Corona-Effekte“, erklärt Dr. Jörg Rheinländer, Vorstand der HUK-Coburg, in der Pressemitteilung. „Die noch rückläufige Zahl an Werktagen dürften auch auf fehlende Autofahrten von Pendlern zurückzuführen sein, die noch nicht an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt sind. Hier blicken wir gespannt auf die Entwicklung in den nächsten Wochen“, so Rheinländer weiter. ## Kölner fahren mehr Auto als Münchner Ungeachtet der Einschränkungen wurde das Auto laut der Analyse vor allem an Feiertagen verstärkt genutzt. So kam es an Ostern und den Mai-Feiertagen deutschlandweit zu einer sprunghaften Zunahme der Fahrten. Im direkten Vergleich einzelner Metropolen lassen sich ebenfalls Besonderheiten erkennen: Am Beispiel von Köln und München zeigt sich, dass die Bewohner der Rheinmetropole während der Corona-Krise am Wochenende weitaus häufiger mit dem Auto unterwegs waren als die Münchener, was nicht zuletzt den strengeren Regeln in Bayern geschuldet sein dürfte. An den Osterfeiertagen waren die Abweichungen zwischen beiden Städten am größten und lagen bei bis zu 72 Prozent. ## Daten von 165.000 Telematik-Nutzern ausgewertet Die Analyse beruht auf der Auswertung von pseudonymisiert erhobenen Telematikdaten aus dem Telematiktarif der HUK-Coburg. Verglichen wurden die Fahrten von über 165.000 Telematik-Nutzern deutschlandweit vor und nach dem 16. März (Vergleichsbasis: Fahrten im Zeitraum 3. Februar bis 15. März 2020, nur Nutzer mit mindestens fünf Fahrten im Februar).
Ina Otto