2019-10-30T15:18:04+0000

Twinner: Wer nutzt die neue Technologie?

In weniger als 7,5 Minuten erfasst der Twinner, ein Scanner in der Größe einer Einzelgarage, alle wichtigen Daten eines Fahrzeugs, inklusive seiner Ausstattungsmerkmale und eventueller Mängel. Das so erstellte Datenmodell kann anschließend online als dreidimensionales Abbild begutachtet werden und soll insbesondere den Autohandel transparenter und einfacher machen. ## Fahrzeughandel wird durch digitale Kopien transparenter und effizienter „Der digitale Zwilling bietet einen Nutzen für die gesamte Wertschöpfungskette in der Automobilindustrie“, unterstreicht Markus Hoffmann, Leiter Produktmanagement bei Twinner, die breiten Anwendungsmöglichkeiten der Technologie. So sei es beispielsweise möglich, ein Fahrzeug unmittelbar nachdem es vom Band gerollt ist, zu digitalisieren und dessen Historie damit komplett nachvollziehbar zu gestalten. „Hat sich etwas am Fahrzeug verändert oder gab es Reparaturen oder Nachlackierungen? Auf diese Fragen erhalten Nutzer präzise Antworten, ohne das Fahrzeug persönlich vor Ort in Augenschein genommen zu haben“, fasst der Experte zusammen. ## Technologie auch für Schadenmanagement nutzbar Gerade durch diese physische Trennung vom realen Fahrzeug wird der Twinner auch interessant für die Versicherungswirtschaft, da hier erhebliches Einsparpotenzial bei Arbeitszeit- und -weg vorhanden ist. Sowohl Versicherungen als auch Werkstätten könnten beim Reparaturfreigabeprozess von den hochauflösenden Fahrzeugscans profitieren: „Insbesondere bei Bagatellschäden würde das für beide Seiten deutlich weniger Aufwand bedeuten, da der Gutachter sich nicht erst zum Standort des Autos begeben müsste“, erklärt der Fachmann. Die Anbindung an entsprechende digitale Lösungen sei jedenfalls problemlos möglich, weiß Markus Hoffmann: „Ist ein digitaler Zwilling erst einmal erstellt, kann er sehr leicht auf andere Systeme übertragen werden, egal ob es sich dabei um eine Verkaufsplattform oder ein Schadenkalkulationssystem handelt.“ ## Hardwareverbesserungen und weitere Standorte geplant Für die Zukunft hat sich der Digitalisierungsspezialist Twinner ehrgeizige Ziele gesteckt. Neben regelmäßigen Software-Updates soll es sukzessive auch weitere Hardwareverbesserungen an Kameras und Sensoren geben. „Wir haben uns sehr viel auf die Fahne geschrieben und werden das System kontinuierlich erweitern“, berichtet Markus Hoffmann. Geplant ist auch eine Ausweitung der Standorte. Sechs davon gibt es derzeit in Deutschland, zusätzliche Geräte werden schon bald aufgestellt. Und auch im Ausland soll expandiert werden. In China sind bereits zwei der Scan-Stationen in Betrieb und Gespräche über den Einsatz im nordamerikanischen Markt laufen bereits.
Christoph Hendel