2019-09-25T11:41:26+0000

Lackieren mit Stickstoff: „Wir sind von dem System überzeugt“

Die Zahl der Anwender, die zum Lackieren anstelle von gewöhnlicher Druckluft reinen Stickstoff als Trägergas einsetzen, wächst. Gleichzeitig diskutiert die Branche über den Einsatz dieses Systems immer kontroverser. Sorgt die Anwendung des Applikationsverfahrens tatsächlich für Materialeinsparung und kann eine Lackierung nach Herstellervorgaben gewährleistet werden? Hier gibt es unterschiedliche Meinungen. Einer der Betriebe, die mittlerweile komplett auf das Verfahren umgestellt haben, ist der Karosserie- und Lackierbetrieb Bürk im schwäbischen Winterbach. Den die Redaktion von schaden.news interviewte, um über Erfahrungen aus der Praxis zu berichten. ## Einsatz in Vorbereitung und Lackierung Weil Kevin Bürk das Lackieren mit Stickstoff bereits in der Werkslackierung kennengelernt hatte, entschloss er sich im Jahr 2018 dazu, die Technologie auch im eigenen Betrieb einzuführen: „Auch in der Serie hatte das System sehr gute Resultate gebracht. Wir haben uns für zwei Geräte entschieden und betreiben seit einem Jahr das eine am Füllerstand in der Vorbereitung, das andere in der Kabine.“ ## „Das System ist wie jede Technologie kein Selbstläufer“ Die Installation der Geräte wurde zusammen mit einer Einführung zur Funktion und Bedienung binnen eines Tages vollständig von der Firma KAMATEC durchgeführt, die den Vertrieb des Nitrotherm-Spray Systems in Deutschland und Österreich verantwortet. „Am Anfang muss man sich schon etwas umstellen und mit dem Spritzdruck runtergehen.“, erinnert sich der 28-Jährige und stellt klar: „Wir haben uns sehr intensiv mit den Eigenschaften des Systems auseinandergesetzt, denn wie jede neue Technik ist auch das Lackieren mit Stickstoff kein reiner Selbstläufer. Ob und wie gut das System funktioniert, liegt auch immer am richtigen Umgang mit der Technik.“ ## „Materialeinsparung von bis zu einem Drittel möglich“ Die Phase der Eingewöhnung beschreibt Kevin Bürk gegenüber schaden.news als kurz. In wenigen Tagen erzielten er und sein Team immer bessere Ergebnisse, hebt er hervor. „Für uns rechnet sich das System. Durch den geringeren Spritzdruck haben wir weniger Verwirbelungen auf dem Objekt und müssen auch weniger Lack anmischen. Je nach Farbton und Deckkraft erzielen wir so eine Materialeinsparung von bis zu einem Drittel“, fasst der Lackierermeister im Video-Interview zusammen.
Christoph Hendel