2019-08-28T13:19:27+0000

WorldSkills 2019: Das sind die Gewinner

Mit zwei Weltmeistertiteln, drei Bronzemedaillen, 19 Exzellenauszeichnungen sowie weiteren Ehrungen kehrt das Team Germany von der Berufe-Weltmeisterschaft zurück. Zu den WorldSkills, die in diesem Jahr in Kasan, der sechstgrößten Stadt Russlands, stattfanden, waren 39 deutsche Nachwuchskräfte angetreten, um sich in 34 Skills-Disziplinen mit den jeweils Besten aus über 60 Ländern zu messen. ## Lackierer verpassen Medaille Nicht optimal lief es diesmal für das deutsche Wettkampfteam der Fahrzeuglackierer um Nationaltrainer Mariusz Dechnig und Kandidatin Johanna Kaiser. Nach Bekanntgabe der Punkte landete sie im unteren Drittel des 20-köpfigen Teilnehmerfeldes und blieb damit auch deutlich unter den eigenen Erwartungen zurück. Auf dem Siegertreppchen standen am Ende Taiwan, Großbritannien und Australien. „Es war ein spannender Wettbewerb auf sehr hohem Niveau“, berichtet Mariusz Dechnig und fügt hinzu: „Leider hat Johanna in einer Disziplin ein bisschen Pech gehabt und so viele Punkte verloren. Aus diesem Grund ist sie in der Platzierung sofort nach unten abgerutscht, so dass ihr am Ende leider auch einige Punkte zur Exzellenz gefehlt haben.“ Besonders das intensive Training und die Eindrücke von der WM wertet Johanna Kaiser aber als echte und nachhaltige Bereicherung: „Es gab während des Wettbewerbs Höhen und Tiefen und Emotionen pur. Die schöne Vorbereitungszeit und die Teilnahme an der Weltmeisterschaft kann mir keiner mehr nehmen. Es war echt der Wahnsinn und ich bin sehr begeistert.“ Nachwuchstalenten rät sie daher unbedingt, auf eine Teilnahme hinzuarbeiten: „Allein die Opening- und Closing-Feier sind der Wahnsinn. Also wer die Chance hat, dort einmal dabei sein zu dürfen, sollte es sich nicht entgehen lassen!“ An vier Tagen mussten die Lackiererinnen und Lackierer insgesamt sechs Aufgaben bewältigen, darunter Spot Repair an einer Stoßstange, die Lackierung einer Spiegelkappe und eine Farbtonfindung ohne digitale Hilfsmittel. Die nächste Gelegenheit zu einer Teilnahme bei den internationalen Wettkämpfen wird es 2021 in Shanghai geben. 2023 kehrt die Berufe-WM dann nach Europa zurück und findet im französische Lyon statt. ## Deutscher Fliesenleger und Zimmerer holen Gold Gold ging an den 21-jährigen Zimmerer Alexander Bruns aus Rheinland-Pfalz, der die Jury mit seiner Umsetzung der Wettkampfaufgabe, dem Bau eines komplexen Dachstuhlmodells, voll überzeugen konnte. Den zweiten Weltmeistertitel für das Nationalteam Deutsches Baugewerbe holte der ebenfalls 21 Jahre alte Fliesenleger Janis Gentner aus Baden-Württemberg. Jeweils Bronzemedaillen sicherte sich das Zweierteam der Stahlbetonbauer Julian Kiesl und Niklas Berroth sowie die Future-Skills-Teams für Robot Systems Integration (Thomas Haag, Sophie Charlotte Keunecke) und Industry 4.0 (Mark Lattwein, Tobias Bühler). Darüber hinaus durfte sich das Team in 19 weiteren Disziplinen über Exzellenmedaillen freuen, die ab einem Ergebnis von 700 Punkten vergeben werden. Das achtbare Ergebnis der deutschen Auswahl komplettieren ein Siegertitel beim Speed Programming-Wettbewerb (Benjamin Frost) in der Disziplin IT-Software Solutions for Business sowie ein Sustainable Practice Award für das Kompetenzfeld Water Technology. ## Deutschland belegt Platz im oberen Drittel Im internationalen Vergleich haben die deutschen Wettkampfteilnehmer diesmal die Top-10 knapp verfehlt. Platz eins ging an China, das mit 16 Gold-, 14 Silber- und 5 Bronzemedaillen eine enorm starke Performance ablieferte. Gastgeber Russland und Südkorea belegten die Plätze zwei und drei. Im europäischen Vergleich schnitt die Schweiz mit Rang sechs am besten ab, dicht gefolgt von Österreich (Rang sieben) und Frankreich (Rang neun). Keine Teilnehmer aus Deutschland waren diesmal im Bereich der Karosseriereparatur (Autobody Repair) vertreten. Hier gingen die Medaillen an China (Gold), Taiwan (Silber) sowie dreimal Bronze an Frankreich, Japan und die Schweiz.
Christoph Hendel