2019-06-26T11:45:49+0000

Unwetter im Juni: Versicherer zahlen 350 Millionen Euro für Schäden an Fahrzeugen

"Frank" hieß die Gewitterfront, die am 3. Juni vor allem über Niedersachsen und Hessen mit Starkregen, Sturm, Hagel und Blitzeinschlägen wütete. Am Pfingstmontag zog „Jörn“ vom Allgäu über Oberbayern bis nach Sachsen. Hagelkörner in Golfballgröße zerstörten Autos, Hausdächer, Fenster und Fassaden. Zuletzt zog Sturm „Klaus“ am 12. Juni mit Windböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde über Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg hinweg. ## Mehr Aufträge in K&L-Betriebe als an Hageldrücker 125.000 Schäden an kaskoversicherten Fahrzeugen regulierten die Versicherer in der Folge dieser Unwetterschäden, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vergangene Woche mit. "Bei der Größe der Hagelkörner ist davon auszugehen, dass zahlreiche Schäden durch K&L-Betriebe repariert werden müssen und weniger Aufträge an Hageldrücker gehen", heißt es von Experten aus der Versicherungsbranche. Darüber hinaus sei wahrscheinlich, dass der außergewöhnliche Hagelschlag an älteren Fahrzeugen häufiger Totalschäden verursacht habe. ## Nicht alle Schäden versichert Versichert war laut GDV nur ein Teil der Schäden. „Zwar sind drei Viertel aller Autos gegen Schäden durch Naturgefahren versichert. Dagegen fehlt bei mehr als jedem zweiten Wohnhaus in Deutschland der Schutz gegen Starkregen und Hochwasser“, sagt GDV-Geschäftsführer Bernhard Gause. Versicherer und Verbraucherschützer raten Hausbesitzern, ihren Vertrag zu prüfen und um die so genannte Naturgefahren- oder Elementarschadenversicherung zu erweitern. Sie trägt die Kosten für das Abpumpen und die Trockenlegung sowie – falls nötig – auch für den Abriss und Wiederaufbau des Hauses.
Ina Otto