2018-06-13T18:03:55+0000

Krasse Fehleinschätzungen und ein Skandal?

Wie viel sich momentan in unserer Branche hinter den Kulissen bewegt, zeigt die aktuelle Nachrichtenlage in dieser Woche. Gestern ging die internationale IBIS Konferenz in München zu Ende, über die wir als deutscher Medienpartner exklusiv berichten. Die wichtigsten Diskussionen fassen wir schon heute in unserem aktuellen Beitrag zusammen. Klar wurde in München: Die Manager der globalen Schadenindustrie stellen sich auf schrumpfende Märkte ein, der Fachkräftemangel plagt Betriebe und Werkstattausrüster weltweit und die Bedeutung von Werkstattketten wächst. Besonders krasse Zahlen kommen dieser Tage von der DAT. Die Stuttgarter ließen Sachverständige und Betriebe einen Fahrzeugschaden allein anhand von Handy-Fotos kalkulieren. Ein pfiffiges Experiment, denn in der Branche laufen ja nicht nur Debatten über die Sinnhaftigkeit solcher „Ferngutachten“. Nein, es beginnt gerade auch eine kontroverse Diskussion über die Automatisierung der Schadenkalkulation anhand von intelligenter Bilderkennung. Das Ergebnis bestätigt die Einschätzung vieler Betriebe: Allein anhand von Fotos kann ein Unfallschaden nicht richtig kalkuliert werden. Im Extremfall lagen 10.000 Euro zwischen der „Ferndiagnose“ und dem vor Ort erstellten Gutachten. Noch handfester wird es bei unserem Interview mit Uwe Schuffenhauer, das wir in dieser Woche veröffentlichen. Der Betriebsinhaber prüft gemeinsam mit der IFL die Vorgabezeiten für die Kostenkalkulation bei der Unfallschadenreparatur. Sein Verdacht: Die Arbeitszeitwerte werden manipuliert! Sollte sich diese Annahme bewahrheiten, wäre das ein Skandal, der in der Reparaturbranche weitreichende Folgen haben kann. Internationale Entwicklungen, krasse Fehleinschätzung bei der Schadenkalkulation via Foto und möglicherweise manipulierte Arbeitszeitwerte – die Themen in unserem Newsletter haben es in dieser Woche wirklich in sich. Vieles davon wird sicher auch beim ZKF-Branchentreff diskutiert werden, der morgen in Wolfsburg beginnt. Beste Grüße
Lisa Möckel