2018-01-10T17:01:57+0000
# Wie sehen K&L-Betriebe die wirtschaftliche Lage in 2018? Sinkende Rendite trotz mehr Umsatz, aber ein positives Gefühl für 2018: So schätzen K&L-Betriebe die aktuelle Marktsituation ein. Das ergab eine Umfrage von colornews.de | schaden.news. Mehrere hundert Betriebe schätzten dabei ihre wirtschaftliche Situation zur Jahreswende ein. Die Ergebnisse zeichnen ein aktuelles Stimmungsbild der Unfallreparaturbranche. An der Umfrage hatten sich Betriebe nahezu aller Umsatzgrößen beteiligt – mehr Informationen dazu erhalten Sie in unserer Leftbar. Hier die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: ## 1. Umsatz steigt, Rendite sinkt. Rund die Hälfte aller befragten Betriebe (52%) verzeichneten 2017 mehr Umsatz. Dem gegenüber verschlechtere sich die Rendite bei 35% der befragten Betriebe, 30% konnten das Vorjahresniveau halten. Das heißt im Klartext: Der Renditedruck wächst. Damit bestätigt sich die vom Zentralverband für Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) und dem Bundesverband der Partnerwerkstäten (BvdP) prognostizierte Entwicklung. ## 2. Schadensteuerer sind umsatzstärkste Kundengruppe. Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: In mehr als einem Drittel (38%) der befragten Werkstätten sorgten Schadensteuerer für den höchsten Umsatzanteil. Überraschend: Bei jedem fünften Betrieb waren Autohäuser die umsatzstärkste Kundengruppe. Je 12% erwirtschafteten den Großteil ihres Umsatzes 2017 mit Versicherern bzw. Privatkunden. Ein kleiner Teil gab an, dass das Flottengeschäft (4%) oder Industrielackierungen (3%) ihnen den höchsten Umsatzanteil eingebracht hätten. ## 3. Fast ein Drittel der Betriebe sind voll ausgelastet. Deutschlands Betriebe haben gut zu schaffen – zumindest wenn es nach den Ergebnissen der Umfrage in Bezug auf die Auslastung geht. 42% der befragten Werkstätten waren im vergangenen Jahr zu 80 bis 90% ausgelastet. Von einer Vollauslastung sprachen sogar 30% der Befragten. ## 4. Betriebe investieren in neue Ausrüstung – jedoch kaum in Diagnosegeräte oder einen Scheinwerfereinstellplatz! Bei knapp zwei Drittel der K&L-Betriebe lag die Investitionssumme im vergangenen Jahr bei bis zu 100.000 Euro. Ein weiteres Drittel der Befragten investierte zwischen 100.000 Euro und 500.000 Euro in seinen Betrieb. Immerhin 8% aller Befragten gaben mehr als 500.000 Euro aus, 5% tätigten keine Investitionen. Hauptsächlich gaben die Unternehmer das Geld für Werkstattausrüstung, wie Hebebühnen oder IR-Trockner aus (53%). Rund jeder Zehnte erweiterte 2017 seinen Betrieb oder baute sogar neu. Das Thema Fahrzeugdiagnose spielte im vergangenen Jahr offenbar nur in wenigen Betrieben eine entscheidende Rolle – lediglich 5% der Werkstätten gaben an, in ein Diagnosegerät investiert zu haben. Auch das Brandthema Scheinwerfereinstellplatz, [für den seit diesem Jahr neue Richtlinien gelten](http://colornews.de/markt/nachrichten/zkf-aendert-vorgaben-zum-scheinwerfereinstellplatz/), fand in den Investitionen der befragten Unternehmen kaum Beachtung. Lediglich 6% der Betriebe investierten in diesem Bereich. ## 5\. Betriebe gehen optimistisch ins neue Jahr. Die gute Nachricht: Der Großteil der Betriebe schaut optimistisch auf das neue Jahr. So schätzten 40% der Befragten, dass sich ihr Unternehmen 2018 wirtschaftlich eher positiv entwickeln wird. 36% sehen keine Veränderung in diesem Jahr. Ein Fünftel der Befragten geht davon aus, dass es 2018 für ihren Betrieb schlechter läuft. ## 6. Fachkräftemangel ist größte Herausforderung „Wo sehen Sie Ihre größten Herausforderungen im kommenden Jahr?“ – diese Frage beantworteten mehr als die Hälfte der Betriebe mit „Fachkräftemangel“. Außerdem betrachten je 13% die Entwicklungen in der Fahrzeugtechnik sowie die Investitionen in Werkstattausrüstung in diesem Jahr als Mammutaufgabe. 12% sahen vor allem das Thema Rechnungskürzungen als Schwierigkeit für das neue Jahr.
Christian Simmert